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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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R

S

T

U

V

W

Z

Es ist schwierig, einen in Obernburg gesprochenen Laut zu schreiben. In diesem Wörterbuch wird er mit dem Buchstaben å kenntlich gemacht. Gesprochen wird dieses å wie das Wortende bei Restaurant.

A
a: auch (isch a = ich auch)
å: eine
AA: Das große Geschäft. Die beiden a werden getrennt ausgesprochen
Aabeh: Abort
ääbsch: ungeschickt, verkehrt; guck ni sou ääbsch = schaue nicht so böse
Aach: Auge
äädsch: schadenfreudiger Ausruf, wenn etwas nicht klappte
Aaschelsbach: Eichelsbach
Abbel: Apfel; Ebbel: Äpfel
äbbes: etwas
åbluxe: etwas listig abnehmen, übernehmen
Abrahams Wåschtkessel: In Obernburg kommen die Kinder auch aus Abrahams Wurstkessel.
åbseiern: absieben
åbsonåd: empfindlich, schnekelig
ådärmlich: armselig, schwächlich, elend
Åfel: Arm voll (z. B. Holz)
åfele: hineinschlingen, schnell essen
Affeeck: Ecke Römer-/Mainstraße, früher Treffpunkt der Obernburger Männer
Äil: Öl, äile: ölen
Äische: Egge, äische: eggen
Ajox: Du bist vielleicht ein Ajox = ein dummer Kerl; übertragen auch für Rucksack: jetzt muß ich den Ajox wieder auf die Schulter nehmen.
ällebäädsch: schadenfreudig wenn etwas nicht geklappt hat
alleridd: alle Augenblicke, oft
alleweil: jetzt; alleweil soin mä dât = eben sind wir dort, sind wir auf den Punkt gekommen.
allminånner: alle miteinander
Allmoi: eine Person, die alles haben will (alles mir)
alsemål: manchmal
alsfort: macht nichts, es geht weiter!
åmend: am Ende, vielleicht, etwa; heit solls haas werrn, åmend stimmds
Amerika: Flurstück
ånäschd: anders
Ånke: Nacken
Ånker: Anker, Gasthaus “Zum Anker”
ånnä Johr: nächstes Jahr
ånnä: entlang (do gäits ånnä)
ånnermol: ein anderes Mal
åns: eins
ånzeln: einzeln
ånzelnes: einzelnes
ärr: irre
årsch: arg, sehr
årschlings: rücklings
Åschbohne: Schimpfwort
äschbäscht: erspäht

Ärwet: Arbeit
Atzel: Elster
Äätzel: Flurstück
Atzelaach: Hühnerauge
ausenånnä: auseinander
aweil: jetzt, soeben
äwwä: aber
Äwwär: Eber
 

B
Bå: Bein
Babbelarsch: Jemand der ständig redet
Babb: Kleb
babbe: kleben, jemand eine kleben
babbele: reden
babbisch: klebrig
Bäbbler: jemand, der viel redet
Babbsack: ein Schmutzfink, der vor Dreck babbt/klebt
babbsatt: übersatt gegessen
Bäddel: Bürde; Bäddel hinwerfen
badsche: hauen
Badschmaul: jemand der tratscht, Verräter
badschnass: sehr naß
Badschweib: tratschige Frau, die verpetzt
Bädsel: Hinterteil beim Geflügel
båfissemisch: barfüßig
båfissisch: barfüßig
Bagaasch: abfällig für mehrere Personen (Sippschaft, Pack, Gesindel); bleib mir vom Hals mit der Bagaasch
båmbele: baumeln, herunterhängen
båmbisch: patzig, widerspenstig, widerwillig
Bångerd: ungezogenes Kind, auch uneheliches Kind
Bärre: Garbe; Armvoll abgeschnittener und zusammengebundener Getreidehalme
Bårschemåster: Bürgermeister
Bärwelsche Ebbelwoi: Krug in spezieller Form und Größe mit Apfelwein gefüllt
Bäschdebinner: Bürstenbinder; Hunger haben wie ein Bäschedebinner.
Bässem: Besen
Batsch: leichter Kinderhandschlag (groußer Batsch)
batsch: unversehens, plötzlich
Bätscher: Schläger, z.B. beim Tennis- oder Federball
Batz: Geldstück, Geld
Båtzel: kleines Kind
Båtzelbåm: Purzelbaum
baufdisch: plötzlich
Båuts: Vogelscheuche, angstmachender Kerl
Bawilon: Ehemaliges Gebäude oberhalb der früheren OVGO.
båzzele: purzeln
bäzzisch: frech antworten
Bebel: getrockneter Nasenschleim
bebele: in der Nase Bohren
bedabbeld: begriffen
bedatsche: berühren, befingern, auch ogedatschd
beeze: erschrecken, ängstigen
belzisch: pelzig, gefühllos; mein Arm fühlt sich pelzig an.
Bengel: ungehobelter Junge, Rüpel; Holzbrügel
Benk: Sitzbank
Bennel: Band; Schubennel
Bensel: Pinsel
berabbe: bezahlen
berabbelt: kapiert
Besch: (die) Bach, in Obernburg speziell der alte Mühlbach
Bettsaascher: Bettnässer
bibbern: schimpfen, zittern vor Kälte
Biebsgeigel: Streithahn (ei getrennt aussprechen)
biesagge: quälen
bigge: bücken
Biggel: Murmel, Schusser
Bigse: Büchse
Billischhoimer: Jemand, der alles billig bzw. umsonst haben will.
bis zum Oha: bis zum geht nicht mehr weiter
bizzele: bizzeln
Blaaschwiese: Bleichwiese, früher um Wäsche in der Sonne zu bleichen
blääse: Blasiussegen erhalten
blääze: weinen
blåus: bloß, nur
blåuskebbisch: mit bloßen Kopf, ohne Kopfbedeckung
blitzeblau: Steigerung von blau, auch voll betrunken
bloddern: furzen
blodsche: rauchen
Blosåsch: Nacktarsch, Wer hat des denn gemacht? A de Blosåsch!
blose: blasen
Blunse: mit Wurst gefüllter Tiermagen; größerer Ball; vergrößerter Bauch
Bobbe: Puppe
bobbele: ein Baby im Arm wiegen.
Bobbelsche: Kleinkind, Baby
Bobbes: Hinterteil
bockbånisch: trotzig, störrisch
Boddem: Boden, Speicher
Bolle: Pferdeapfel
bossele: basteln
Brabbs: Matsch, Morast
Bråmbes: Brei, eher negativ gemeint
Brass: Wut
brebele: ausdauernd schimpfen, nörgeln
Brebler: Nörgler
Brenke: Blechwanne zum Waschen und zum Baden
Brigge: Brücke
Briggemädd: Flurstück Brückenberg
britzebraad: sehr breit machen, Verstärkung für breit
Brodsche: Schmollmund
Broggefest: Resteessen nach einem Fest
Brogsel: Brösel
brozzele: brutzeln
Brumbelsuppe: Ärger, den (meist) ein Mann bekommt, wenn er z.B. zu spät nach Hause kommt
Brussem: Brösel
Budze: kurzer Regenschauer oder auch Rest von verzehrtem Obst mit Kerngehäuse

C

D
daab: taub; daabes Hinkel = jemand ohne Temperament
daache: taugen
daafe: taufen
Daasch: Teig
Dabbe: jemand ist verrückt, hat einen Dappen.
Dabbes: schusseliger Mensch
dabbisch: schusselig, sich dumm anstellen
dabbsche: betatschen
Dabbträder: jemand, dem selten etwas gelingt
Dachhås: Katze
dähre ihrn: jener ihr (Mann)
Daiwenker: ein forscher Mensch, der nicht gerade gute Manieren hat
däiwisch: wild, überdreht; jemand benimmt sich däiwisch.
Dalehnskass: Darlehenskasse, heute Raiffeisenbank
dalle: hauen, auch verdalle = verhauen
dåmisch: verrückt, nicht ausrechenbar
Dåne: Dornau
Dånegaas: Tannenzapfen
Dånnegickel: Tannenzapfen
Dänner: Dornen
dårgele: torkeln
Därmel: Schimpfwort
Dåscht: jemand, der sehr langsam ist
dåtzele: taumeln, torkeln
dåtzelisch: taumelig
Deeds: Kopf
deedsde: würdest du (Wås deedsde gän esse = was würdest du gerne essen)
dem soi: jenem seine (Frau)
denäwe: daneben
dengele: Sense schärfen, verdengele = verhauen
Derrabbel: dürrer Mensch
des is mä wåscht: das ist mir egal
des un sell: dieses und jenes
des: dieses
desdedwäsche: deswegen
Dibbe: größerer Topf
Dibsche: Töpfchen, z.B. Nachttopf; kleiner Kochtopf
Dieflder: = Tiefes Tal (Flurname)
do: da, hier
dobbeltgemobbelt: etwas doppelt tun, z.b. Butter und Marmelade auf das Brot schmieren.
dobbsche: mit dem Kreisel spielen
Dobsch: Kreisel (Spielzeug)
dodebei: dabei
dodefor/dodefir: dafür, hierfür
dodemid: damit, hiermit
dodevo: davon
dodezwische: dazwischen
Doldi: Tölpel
Dollbohrer: ungeschickter, begriffsstutziger Mensch
Dolldab: schusseliger Mensch; Tollpatsch
dotze: Ball auftippen
Doul: Gully
Drachooner: resolutes Mannweib
Drehpeder: langsamer, träger, langweiliger Mensch (im Gehen, Sprechen, Arbeiten)
Driedschler: besonders lahmer Mensch
driwwe: drüben
driwwer: darüber
drowwe: droben
drunne: unten
drunner: darunter
Drudschel: dicke Frau, kleines Frauenzimmer
Dubbe: Tupfen
Dudde: Tüte
Duddel: Schnuller
duddele: antrinken, betrinken
Dummbäbbler: Dummschwätzer
Dummbeitel: Dummbeutel
Dunnä: Donner
Dunnäkeil: Donnerkeil, anerkennende Anrede, wenn etwas besonderes gelungen ist. Du bist ein Donnerkeil!
Dunnäwäddä: Donnerwetter, Gewitter
Dunsel: Dummkopf, Tollpatsch, langsamer Mensch, der nicht auf Zack ist
dussele: duseln, leicht schlafen

E
Ebbel: Äpfel
Ebbelbett: Apfelbett, Regal im Keller, auf das im Herbst die geernteten Äpfel ausgelegt wurden.
Ebbelküschelschen: Apfelküchlein, in Teig ausgebackene Apfelscheiben.
Ebbelwoi: Apfelwein
eieri: eure
Eifelsche: Kleiner Ofen
Eschisch: Eschau
eschofiern: erregen, erhitzen
esdemiern: anerkennen, achten, schätzen, beachten
ewwe: eben
ewwern: obere
Ewwern Gass: Obere Gasse
 

F
fä: für
Fääscheise: quirliges Mädchen
Fachott: Schimpfname für Frauen, du bist ein altes Fachott
fallieren: misslingen, das Essen ist falliert
fåmenn: der Reihe nach
Fångeise: Ehering
Fångsches: Fangen spielen
fånnisch: eine Kuh ist fånnisch = hitzig
Fätz mit Krigge: Unsinn
Fätz: Fürze; jemand hat lauder Fätz im Kopf = Unsinn, Streiche
fåtzlång: Furz lang, alle Augenblicke
Feier: Feuer; Feier
Feng: Hiebe
Fickmiehl: Mühlespiel
fiero: vorwärts; mach fiero = beeile dich
fissidiern: auseinanderlegen, sortieren
Fissimadende: mach keine Fissimadende, keinen Unsinn
Fitze: mürbes Gebäck
flatsche: hauen, verhauen
Flatscher: z.B. Kuhflatscher, Bauchflatscher beim Sprung ins Wasser
Flessje: Bordsteinrinne
Flick: jemand hängt die Flick, die Flügel; er ist niedergedrückt.
Flieschengelsche: ein Kind an den Händen halten und im Kreis herumschleudern
Flitsch: Flügel; loss die Flitsch ni sou henge; Lass die Flügel nicht so hängen
Flitschje: leichtsinniges Mädchen
Floss: Wasserrinne zwischen Straße und Gehsteig
Flurschitz: Flurschütz
flutsche: etwas geht schnell, es flutscht
Fraa: Frau
frägge: kaputt gehen
fräggt: kaputt
frånselisch babbele: viel reden
Frånssem: Fäden; ausgefranssemt = ausgefranst
Frånzousewäsch: Franzosenweg; heute Mittlerer Höhenweg, der von französischen Kriegsgefangenen gebaut
wurde.
Frecker: frecher Kerl, oft auch anerkennend gemeint.
Freckling: frecher, oft auch noch kleiner Kerl
Freßsack: Starker Esser, Vielfraß
Friehschobbe: Frühschoppen
frotzele: jemand ärgern
fuchtisch: jemand ist fuchtisch, wütend
fuggern: handeln
Funsel: schwaches Licht
fuschele: blind etwas ertasten, im Dunkeln suchen
Fussem: Flusen

G
Gääleriwe: Gelberübe
gaalern: lustiges Herumspielen, Herumtollen
Gaas: Ziege bzw. Gas
Gåde: Garten
Gaferlabbes: Lätzchen
gafern: geifern
gagelisch: wackelig, nicht stabil
Gähschde: Gerste
Gäschend: Gegend
gäschenånner: gegeneinander
gånz sche: sehr; gånz sche dumm = sehr dumm
Gårschel: Gurgel
gätze: knarren. z.B. eine Bett
gauze: bellen, stark husten
Gawwel: Gabel
Gebabbel, dummes: dummes, wirres Gerede
Gebadsch: Vertrauliches hintenherum weiter erzählen
gebadscht: gehauen
Gebrogsel: Gebrösel
gedäfft: gedurft
Gedeens: Getöse, viel Wind
Gedees: Umstände machen
gedråhmt: geträumt
Geduddel: eintönige Musik
Geede: Patin
Gegauz: Gehuste, Gebell
gehubbt wie gedubbt: egal wie, es kommt auf das gleiche heraus
Geigel: Hahn (ei getrennt aussprechen)
Gelärsch: baufälliges Gemäuer
gelehnt: geliehen
gell?: nicht war?
Gelumb: altes Zeug
gelurt: heimlich geschaut, gelauert
Gemånsch: Durcheinander mischen, z.B. beim Essen
Gensrå: Gänserain ist die heutige Mainstraße
geplockt: gepflückt
gerabbeld voll: sehr voll (z.B. Apfelbaum)
Geraffel: altes Zeug
Geschje: kleiner Mund, Näschgeschje (Naschgosche)
gesotze: gesessen
Gewäwär: Durcheinander
gewiggt: etwas gehoben, probieren wie schwer es ist
gewuhlt: schwer gearbeitet
gewunne: gewonnen
Gezäwwel: Haufen Kinder
Gieges: neuer, noch gärender Apfelwein
giegse: pieksen, stechen, sticheln
Giftniggel: unbequemer Mensch, der gerne sein Gift verspritzt
Giftzwersch: kleiner Mensch, der in gereiztem Zustand giftig wird
Gischbl: eingebildeter Mensch
Giwwel: Giebel
glaab: (ich) glaube
glaawe: glauben
Glånzstoff: Fabrik auf der anderen Mainseite seit 1927, mittlerweile mehrfacher Namenswechsel: ENKA, AKZO,
Acordis, NewCell, ICO. Der Name Glanzstoff bleibt ihr aber erhalten.
Gligger: Murmel, Schusser
Glotzaach: Spiegelei
Gnagger ålder: alter, trotteliger Mann
gnauge: nicken
Gosche: Mund, freschi Gosche = freches Mundwerk
Grås: Gras
gräiser als wie: Obernburger Steigerung: z.B. größer als wird zu größer als wie
graschbele: rascheln
Griddl: roter Lehm am Main, mit dem sich die Kinder früher als Indianer anmalten
Griffl: Finger (Nimm die Griffl weg)
Grind: Schorf
Grindgosche: Herpes
Grische: frühe Pflaumen
gritzegrau: graues Grau
griwwelisch: unruhig sein, es griwwelt in mir
Gronisch: Flurstück Richtung Wörth, am ehemaligen Campingplatz, früher Schwimmstelle
Grotze: Gurgel; der hått sisch de Grotze abgesoffe
Gruusch: altes Zeug
gruusche: herumstöbern
gschdånne: gestanden
Gschdegg: hinterlistiges, durchtriebenes Wesen, meist weiblich
gschennt: geschimpft
Gschiß mache: unnötiges Aufheben machen
gselld: gesollt
Gsetzje: ein kleiner Abschnitt in einem Dokument, ein Abschnitt beim Rosenkranz
Gsoggs: zwielichtige Gestalten
gsotze: gesessen, körperlich wie auch übertragen gemeint; die Bemerkung hat gesessen
gsunnt: gesonnt
GUKO: steht für Gustl Konze, den Obernburger Heimatdichter
Gutsje: Bonbon
 

H
Hä?: Entschuldigen Sie bitte, ich habe Sie nicht verstanden. Könnten Sie das alles nochmals wiederholen?
Haabsche: Gemüsekopf
haache: hauen, schlagen
haas: = isch haas = ich heiße; heit is äwwä haas = heute ist es aber heiß.
Haawisch: Haibach
håbb e mol: halte mal fest
håbbe: halten
häbbedäppisch: verrückt; du machst mich häbbedäppisch
Håbdse!: Haltet Sie! Anfeuerungsruf beim Handball
Hackkletzje: harter Kerl in Nehmen
håddisch: hurtig
Hådmeswäd: Hartmannswörth (Flurstück)
Håffe: Krug
Häffsche: kleiner Topf
häggele: häckeln
Haggelschen: Zähnchen von kleinen Kindern
Haglebasch: alles was einem gehört; Verschwinde und nimm dein ganzes Haglebasch mit!
Hai: Heu (ai getrennt aussprechen)
Häibåmm: Hebamme
Halebeern: Heidelbeeren
hålt: Dann nemme mer hoalt steht für die Annahme der letzten verfügbaren Alternative; dann verbringen wir
alt den Urlaub im Spessart.
Håmbel: eine Hand voll (z.B. Beeren)
Hämbelsche: kleine Hand voll, kleiner Kerl
Håmbl voll: Hand voll
Håmdixer: Heimlichtuer, Hinterlistiger
Håndumm: Spitzname der Obernburger, wahrscheinlich von Hans-Thomas abgeleitet
Hånnebåmbel: Helfer, jemand, der nicht gerne etwas alleine tut braucht einen Hannebambel
Hårdsche: Obststeige
Hås: Hase
Häsch: Hirsch
Häsche: Ehemaliger Gasthof “Hirschen”, heute Spilgerhaus
Häscheeck: Ecke vor dem früheren Gasthaus “zum Hirschen” Ecke Schiller-/Römerstraße.
Håulwiese: Wiese an der alten Mühlbachmündung; Wiese zum Wäschebleichen, Festplatz
Häwesje: kleines Kind
Hawwer: Hafer (Getreide)
häzus: herwärts
heän un säije: hören und sehen
Heckeloinschen: Art Lianen, Zigarettenersatz in früheren Jahren für die Jugend
hegele: häkeln
Heggmegg: Blödsinn
Hegrun: Haingrund
Hempfling: kleiner Kerl
Heringsbennischer:Aufschneider, Wichtigtuer
hewwe mä: haben wir
hewwe: haben
Hiefe: Hagebutte
hiläische: hinlegen
Hingel: Huhn
Hinnerfotz: hinterhältiger Mensch
hinnenånner: hintereinander, auch im Streit (wir sind hinnenånner)
Hinnerquartier: Hinterteil, Hintern
Hiwwel: kleine Erhebung
Holler: Hollunder
Howwel: Hobel
Hudsimbel: Trottel
hinnerscht-ferderscht: verkehrt, Sache falsch angefangen
hinnewäddä: nach hinten anschließend
hiwwe un driwwe: hüben und drüben
hizus: hinwärts
hobse: hüpfen
hogge, gehoggd: sitzen; jemand hoggd = er sitzt im Gefängnis
howwe: hier oben
Howwelschbee: Hobelspäne
Hudde henge: traurig sein, Kopf hängen lassen (auch Blumen)
Hudde vollsaufe: betrinken
huddele: nicht ordentlich machen, schludrig und überhastet arbeiten
Huffstedder Gens: umsonst (Hoffstettener Gänse)
Hundbåm: alter Weg vom Friedhof zur Deckelmannstraße
Hungälabbes: Geizhals
hunne: unten
Hunnstrab: Schwimmstil = Schwimmen wie ein Hund
Hunsfotze: verächtlich: absolut nichts wert
Hutzel: gedörrtes Obst; runzelige Person, liebe/arme Person

I
Ims: Essensrest, z.B. vom Mittagessen, der noch für abends reicht
Itzig: ein Mensch, den man nicht recht versteht, der sich anders verhält (aus dem jüdischen abgeleitet)
iwwer: über
iwwerzwersch: überquer, ungeschickt, verdreht

J
Jåhnshieschel: abgetragene Anhöhe an der Bergstraße, von dem früher das Feuerwerk beim Apfelblütenfest abgebrannt wurde. Benannt nach Turnvater Jahn.
jetztet: jetzt
jounern: jammern, quängeln
 

K
Kåddel: Schnur, Bindfaden
Kaff/Käffer: kleine/r unbedeutende/r Ort/e
Käilstihl: Mangoldgemüse
Käize: Korb, dicker Bauch
kåmbern: leicht streiten
Kammuggel: Schimpfname (du dummes Rindskammugel = selten dämliches Rindvieh)
Kånnel: Dachrinne
Kånte: größeres Stück z.B. Brot
Kärb: Kerb; Kirchweih, MZ von Korb
Karelle: Kette (Halskarelle)
Kärsch: Kirche
Karwe: Firsch Karpfen, Gasthaus “Zum Karpfen”
Käsche: Kirsche
Kåscht: Hacke mit zwei Zinken zum Kartoffelausmachen
KATO: Abkürzung für die ehemalige Karnevalsabteilung des Turnvereins Obernburg
kätzegråd naus: etwas direkt ansprechen
kätzegråd: kerzengerade; das Essen schmeckt kätzegråd = nach gar nichts
Kaude: flache Grube, Låhmekaude (Flurstück)
Kåule: Kohle
kawele: wälzen, hin- und herrollen
Kazelder: Katzental, Weg vor OVGO hinauf zum Mittleren Höhenweg
Keesfiss: Schweißfüße
Kerschhouf: Kirch-/Friedhof
keschele: kegeln
kibbe: kippen
klå: klein
Kläbber: Klappergerät in der Karwoche
Kläbberbuwe: Buben, mittlerweile auch Mädchen, die an den Kartagen mit ihren Klappergeräten durch die Straßen ziehen.
kläbbern: mit der Kläbber klappern
Kläibsche: kleine Pfeife zum Rauchen
Kläiskopp: jemand mit sehr dickem Kopf
kläwe: kleben
Klickerwasser: Mineralwasser ohne Kohlensäure
klobbe: klopfen
Klous, Kläis: Knödel, Kloß (MZ)
Klouwe: große Pfeife zum Rauchen bzw. Kloben zum Befestigen
Klumbadsch: altes Zeug (verächtlich)
knaggse: knacken
Knårrn: dickes, hartes Stück Holz, übertragen Kopf
Knårrnkobb: Mensch mit Dickschädel
knauge: nicken
Knäzjie: Brotanschnitt oder –endstück, auch harter Kopf
Knebb: Knöpfe
Knebbsche: Knöpfchen
Knobb: Knopf
Knobbe: Knospe, Sprühvorsatz bei Gießkanne
Knoddel: Knoten, kleiner Kerl (klåner Knoddel)
knoddele: verknoten, nesteln
Knodderdibbe oder Knodderer: Nörgler
knoddern: vor sich hin brummeln, nörgeln
knuffe: stoßen, zwicken
Kolder: Zudecke
kommod: angenehm
Korona: gånz Korona: Wenn die ganze Korona anrückte, war in der Regel die liebe Verwandtschaft gemeint,
Korona: Gruppe Menschen, die gemeinsam etwas unternimmt
kotze: stark husten, sich übergeben
Kräbbel: Krapfen
Krak: Krähe
Kråm: de Kråm hewwe: Periode haben
Kratzbäschde: streitsüchtige Frau
Krautståmber: Beine, die nicht für Miniröcke geeignet sind
Kreensche: Kränchen = kleiner Zapfhahn z.B. am Apfelweinfaß
kreische, gekrische: schreien, sehr laut reden, geschrieen
Krenk: die Krenk hewwe = krank sein
Krigge: Krücke, schlecht spielender Spieler
Krischer: Schreier, Schreihals
kritzegrie: Steigerung von grün
Krobbe/Krebbe: Topf/Töpfe
Krott: freches Kind; auch gutmütig: goldisch Krott
Krotze: Rest von verzehrtem Obst mit Kerngehäuse
krozisch gäin: schlecht gehen
Krumbel: Krach, Streit
krumbele: knautschen, knittern
krumbelisch: zerknittert
Krumbirn: Kartoffel
kruschbele:
Kruusch: wertloses Zeug
Kuhflatscher: Kuhfladen
kumme: kommen, gekommen
Kummern: Gurke, auch (große) Nase
kutsche, higekutscht: niederkauern
Kwadudder: kleiner, lebhafter, tüchtiger Kerl (klein aber oho)

L
Laab: Brotlaib, Laub
Laabsche: kleiner Laib Brot
Laader: Leiter
Laaderwåche: Leiterwagen
Labbeduddel: Troddel
läbsch: lau, halbherzig
Ladwerscher: Zwetschgenmus
läfisch: läufig, ein Hund ist läufig
Låhme: Lehm
Låhmekaude: Flurstück
Lait: Leute, liegt, läuten
Laitschenzel: Jemand, der will, dass die Leute gut von ihm denken, der das aber nicht erreicht
Lameng: aus dem Handgelenk, leicht (abgeleitet vom französischen la main = die Hand)
Läib: Löwe als Tier
låime: leimen
Lång Håndduch: Langes Handtuch, ehemalige Landstraße, jetzt B469 von Obernburg nach Stockstadt
Läiwe: ehemaliges Gasthaus “Zum Löwen”
läse: lesen
lauder: rein, nichts anderes: vor lauder Angst, vor lauder Schiß
Läwwer: Leber
lebbern: langsam trinken, langsam sich ergeben (zusammenlebbern)
legge: gießen
lehne: leihen
lendelåhm: jemand ist lendenlahm = steif
letzthie: neulich
lidschäftisch: nicht stabil
Liesch: Schilfblätter, früher vom Küfer verwendet zum Abdichten von Fässern (zwischen Dauben bzw. Dauben und
Boden/Deckel)
Liesche: Lüge, Liege
Liescheås: Lügenaas, Lügner
liewe Grott: Kosewort, liebes Mädchen, kommt von liebe Kröte.
ligg: locker, z.B. Kuchen
Linksdådsch: Linkshänder, ungeschickte Person
linse, gelinsd: heimlich einen Blick tun, in die Karten schauen
Lulatsch: großer Mensch (langer Lulatsch)
Lumb am Schdegge: Lumbe im Sinn von Lumpen=Lappen)
getanzt wie ein Lumb am Schdegge= Beim Putzen läßt man den Lappen
herumtanzen, er wird am Stecken heftig durch die Gegend gefeudelt.
lunze, gelunzed: leise schlafen, leicht schlummern, heimlich geschaut
luurn, geluurt: lauern

M
Må: Main
Mabsch: Matsch
mach disch åb: verschwinde, mache dich fort
Madde: Quark
mä: man, wir (Kenne mä ofånge? = Können wir anfangen? Mä säischt = man sagt)
mägg: frech
Mähl: Mehl
Mählbabb: Mehlkleister
måhle: mahlen (Mehl)
Mais: Mäuse/Maisfrucht
mäischd: möchte
mäische: mögen
Maisje: Mäuschen
Måkuh: Mainkuh, Name für Kettenschleppschiffe auf dem Main
Måmme: schwergewichtige Frau/Mutter (mords Måmme = Steigerung)
måmschisch: weich
Månne: Korb
månsche, gemånschd: essen, unmanierlich essen, vermischen
Massik: großer Kopf
Matzel: getrocknete Augenflüssigkeit
måtz: groß
Maulaff: vielfältig verwendbares Schimpfwort
Messersches: Spiel, bei dem mit Messerwerfen auf einem Spielfeld Land gewonnen/verloren werden konnte.
Miel: Mühle
mim: mit jemandem (Isch bin mim Schorsch üwwer die Brigge)
Mimling: Ort Mömlingen bzw. Fluß Mömling
minånner: miteinander
mir: wir; mir wohne in Ombårsch = wir wohnen in Obernburg.
mobse, gemobst: stehlen
mohle: malen (Bild)
Molbres: Maulwurf
Molbreshaufe: Maulwurfhügel
Moores: Respekt, Angst haben
Muck: Muttersau
Mumbel: Mund voll, eine Menge, die gerade einen Mund füllt
Mutze: unfreundliche, launische meist männliche Person
mutzisch: unfreundlich, launisch (auch Mädchen)

N
nä!: Nicht wahr; Aufforderung am Ende eines Satzes zu einer Antwort
Naaz: Ignaz
nåb: hinab
nåbgflatscht: sehr schnell hinuntergefallen
nåbzus: abwärts
nåchbäzze: nachkeifen
Nache: Boot, Fischernachen
naggisch: nackt
nailisch: neulich
närschens: nirgendwo
näsche: naschen
Näschgosche: Jemand, der gerne nascht
nauszus: hinaus, auswärts
Näwwel: Nebel
näwedro: daneben
näwenaus gäin: fremd gehen
näwenånner: neben einander
näwenoi: näwenoi fahren = seitlich hinein fahren
näwerim: daneben herum
nexe, genexsd: necken
Nidderfeld: Flurstück zwischen Römerstraße, Berufsschulstraße und Tiefem Tal Richtung Möbel Spilger
niddemol: nicht einmal
niwwergflatscht: hinübergehauen
noggele: etwas hin- und herbewegen, um es zu lockern, z.B. einen Zahn
noi: hinein
noizus: hinein, einwärts
nuff: hinauf
nuffzus: aufwärts
nunnerzus: abwärts

O
o: an; z.B. Wås håt sen o? Was hat Sie denn an(gezogen)?
ogauze: anbellen, ausschimpfen
Ohmed: Heumad
ohnohme: annamen, beschimpfen
oi: ein; oikafe = einkaufen
oigebildes Gschdeck: eingebildete Frau
oigedusselt: eingeschlafen
Oigemåchtes: eingewecktes (Obst)
oignauge: einnicken, einschlafen
oihengele: Arme einhaken
oimehrn: Sauerteig anmachen
oisaafe: einseifen, auch jemand unfreiwillig mit Schnee einreiben
Okrå: Ackerrain
Olwel: grober Kerl, der oft auch unangenehm sein kann
olwelisch: unbeholfen
Ombårsch: Obernburg
oobennele: Kontakt mit einem Mädchen aufnehmen, anbendeln
oogezoche: angezogen
onome: annamen, beschimpfen
orånze: jemand derb anfahren, beschimpfen, ausschelten
OVGO: Abkürzung für Obstverwertungsgenossenschaft Obernburg
owwe: oben
owwedriwwer: oben drüber = darüber
owwedrowwe: oben droben = oben
owwedro: oben dran
owwedruff: obendrauf
owwerim: oben herum
Ox: Ochse
Oxe: Gasthaus “Zum Ochsen”
Oxeaach: Spiegelei
Oxestall: Ochsenstall, ehemaliges Gebäude in der Oberen Wallstraße (später Buntsteinbogenhaus), in dem der städtische Ochse gehalten wurde, zu dem die Bauern ihre Kühe brachten.

P
Päädsche: kleiner Pfad
Pådje: Pförtner
Päschling: Pfirsisch
Passeng: Bassin, Wasserbehälter
pätze: zwicken, jemanden verraten
Peddä: Pate
Peifedeckl: Antwort in etwa: nichts ist zu machen = nix wars
peken: pieken, kratzen, im Essen herumstochern
Piebsgeigel: Streithahn
piense: weinen
Piensgosche: Jemand, der gerne weint
Piensje: weinerliches Kind
Pitsche: Pfütze
pläätze: weinen
Pläätzmaul: Jemand der ständig weint
Pladde: Plattfuß bei einem Reifen
Plådz: größerer rechteckiger Blechkuchen (Riwwel-, Quetsche-, Maddeplådz)
Plåume: Pflaumheim
Pläumerwäsch: Pflaumheimer Weg
plodsche: rauchen
Polgaånge: ungeschorene, in das Genick fallende Haare
possiern: mit jemandem flirten, jemanden lieb haben
prazzele: prasseln
priedschele: mit Wasser spielen
proffe: pfropfen, veredeln
Puhl: Jauche
Puhlschebber: Schöpfer, mit dem die Jauche aus der Jauchegrube entnommen wurde

Q
quaatsche: Geräusch, wenn man Stiefel aus Matsch zieht
Quadutterer: kleines Kind
quårgse: rülpsen, aufstoßen
Quellloch: Hinterteil
Quetsche: Zwetschge
quiddegäl: quittengelb, intensives Gelb

R
Raaf: Reifen (nicht Autoreifen)
Raafsches: mit Reifen spielen, Reifen mit Stock oder Hand treiben oder durchspringen
råb: hinab, herab
rabbeldärr: sehr dünn, enorm dürr
Rabbelsche: Wasserlassen eines kleinen Kindes
råbgeprazzelt: heruntergeprasselt
råbrobbe: herunterreißen
rack: sofort, plötzlich, fest
Raffel: Gebiß
Räi: Reh (äi getrennt aussprechen)
Rånge: größeres Stück z.B. Brot
Rääsche: Regen
rääschend: regnet
Ratz: Iltis in der Jägersprache
ratze: fest, schnarchend schlafen
raus: heraus, rausrobbe = herausreißen, herausziehen
rausrobbe: herausreißen
Reff: Sense; auch altes Reff = abgeschaffte Frau
Regatt: Respekt (haben)
Reitschul: Kinderkarussel mit Pferden
rim: herum
rimfladsche: verhauen
Rimgezacker: Hin und her
Ringlo: Reineclaude
ritzeroud: völlig rot, grell rot
Riwwel: Streusel
Riwwelasch: unruhiger Mensch, der nicht ruhig sitzen kann.
riwwele: rubbeln, sich trocken reiben
Riwwelplådz: Streuselkuchen
Riwwelsubbe: Suppe mit kleinen Teigknöllchen
robbe: reißen, abreißen
Rohne: Falte, Schbeckrohne = Speckfalte
roi: herein
Rothaus: Rathaus, nicht rotes Haus
Rotzfohne: Taschentuch
Rotzleffel: ungezogener Mensch
Rotznåse: Rotznase, freches Mädchen
ruff: herauf
rundischrim: rund herum
runnergflatscht: heruntergefallen, der Regen ist stark gefallen, jemanden eine gehauen
rudzdibutz: im Nu

S
Saafe: Seife
saasche: vulgär für Wasser lassen
Sackduch: Taschentuch
Sagramåcht: Leichter Fluch
Sai: Säue, Schweine
Saischdall: Schweinestall
Saischen: Schweinchen
schäbb: schief, krumm
sällesmohl: jenes Mal
Schaiern: Scheune
Schåle: Schale, größere Kaffetasse
schåmmeriert: verkratzt, äußerlich verletzt
Schåndarm: Gendarm, Polizist
Schåude: verliebter älterer Herr
schåufel: gemein, link, unfair
Schäzz: Schürze, Scherz
schbachtele: beim Essen kräftig zulangen
Schbeis: Mörtel
schbeitze: spucken
Schbekuliereise: Brille
Schbreisel: dünne Holzstückchen zum Feueranzünden
Schbrisch klobbe: aufschneiden, lügen
Schbrischbeitel: jemand, der Sprüche macht.
Schbrischklobber: jemand, der Sprüche klopft, aufschneidet
Schdå: Stein
Schdägge: Stock
schdägggesteif: stocksteif
schdäin: stehen
Schdåmbes: Kartoffelbrei
Schdando: Ballspiel, bei dem der Ball an die Mauer geworfen wurde
Schdånernkreiz: Steinernes Kreuz, Kreuzgruppe am Radweg Miltenberger Straße Richtung Eisenbach.
Schdåtzel: Stoppel, Baumstumpf
Schdiehl: Stil, Stühle
Schdorax: an Eigensinn kaum zu überbietender Mensch
Schdrimb: Strümpfe
schdrimbisch: auf Strümpen ohne Schuhe
Schdumber: Stoß (jemanden schdumpen = stoßen)
Schdummel: kleiner Sack
Schdump: Werkzeug ähnlich einer Sichel
Schduutzkebbsche: neckisches Zusammenstoßen der Stirn mit Kleinkindern
Schebbe: Schaufel
Scheese: Kinderwagen, altes Auto
Scheierdrescher: Essen wie ein Sch... = starken Hunger haben, viel verzehren, so wie jemand, der früher beim
Dreschen den ganzen Tag hart gearbeitet hat und beim Feierabend ordentlich zuschlägt.
Scheiern: Scheune
Schelleklobbe: an fremden Türen läuten und weglaufen
Schelsch: bauchiges Boot, zum Sandschippen, Rohr schneiden
schenne: schimpfen
Schiewer: Schublade
schinånt: schüchtern
schiniern: schämen
Schinkeklobbe: Kinderspiel
Schinnos: freches Kind
Schinnpladde: abgeschundene vergrindete Stelle am Körper
Schiss haben: Angst haben
Schisser: Angsthase
schlaafe: etwas Schweres schleifen
Schlabbe: bequeme Hausschuhe
Schlabbergosche: jemand, der nicht richtig essen kann und dabei sabbert.
schlabbern: verschütten, beim Essen besudeln
Schlabbgosche: jemand, der den Mund nicht halten kann.
Schlabbmaul: gutgehendes, schlagfertiges Mundwerk, Großsprecher
Schlåchråum: Schwachholz im Wald
schlaifern: schlittern, z.B. über Eisplatten
Schlawidsche: am Schlawidschen packen = am Kragen packen
Schlawagg: sein Grundsatz im Leben ist: Frechheit siegt
Schlibsche: Schleifchen; Bezeichnung für einen leichtfertigen Menschen
Schliehde: Schlitten
Schliffer: Holzsplitter, der unter die Haut gedrungen ist
Schlikser: Schluckauf
Schloddefaß: Gefäß für Wetzstein
Schlood: Kamin, leichtsinniger Mensch
Schloodefäscher: Schornsteinfeger
schloofe: schlafen
Schloofozuch: Schlafanzug
Schlubb: Schleife
Schludde: Stengel und Blätter einer Zwiebel
schlumbe: schludern
Schmaase: Schmeißfliege
schmeckt wie Asch und Friedrich: schmeckt schlechter als schlecht
Schmigge: Stück normale Schnur, das an die Lederschnur der Peitsche gebunden wurde, damit es knallt
Schmuslabbes: Jemand der gerne schmust
schnabbe: hinken, rasch zugreifen
Schnäbbsche: Stuhlkante in dem Ausdruck: uffem Schnäbbsche sitze
Schnädärädäd: Frau, die ständig redet
Schnårres: Schnautzbart
schnårrn gehen: unerlaubt abhauen
Schneegel: Wählerischer Mensch, der z.B. nicht alles ißt.
schneegelisch: wählerisch beim Essen
schnegge: schnipsen
Schnelzje: Schleuder
Schnetz: Angelrute auswerfen
Schnibbel: Schnipsel; Schnibbel Wurst = kleines Stück, Endstück
Schnigger: Tanz
schnorrn gäin: unerlaubt abhauen, weggehen
Schnuddel: Endstück der Wurst
schnuddele: fehlerhaft, oberflächlich arbeiten
schnuffele: schnüffeln
schnulle: Nase hochziehen
Schnuude: Mund verziehen
Schobbe: Schoppen
schogge: Ball zuwerfen
schoggele: schaukeln
Schoggelgaul: Schaukelpferd
Scholle: Ackerscholle, Fisch, Schorle
Schoorn, schoorn: Spaten, umgraben
Schrache: Schrachen = Tischgesell mit Latten anstelle der Tischplatte; wurde z.B. beim Abkratzen der
abgebrühten Schweine verwendet.
Schreelääfer: Jemand, der schräg auftritt, läuft
schreiwe: schreiben
schrumbelisch: faltig, zerknittert, vertrocknet
Schtäsche: Stiege, Treppe
Schtraad: Ortschaft Streit
Schtråu: Stroh
schtribbse, geschtribbsd: steheln, unauffällig an sich bringen
Schwaddem: Schwaden, Dampf, Dunst
Schwåde: jemand hat eine gute Schwarte = ein gutes Mundwerk, auch Schwarte, auch Holzbrett
Schwähn: Furunkel, Geschwühr
Schwalwe: Schwalbe
Schwaz Elf: Ehemaliger Elferrat der Kolpingsfamilie
Schwazväädel: Schwarzes Viertel in der Obernburger Altstadt, ehemals abgebrannt
Schwelles: dicker Kopf
Schwemm: Schwämme/Pilze; ich geh in die Schwemm
Seggel: Tasche in Hosen und Kleidern, anerkennend Schlitzohr
Seier: Sieb
sell: jenes
sellemåls: damals
Sermon: uninteressantes Gerede, kommt evtl. aus dem französischen, wo Sermon Predigt bedeutet.
Silwern Nixje unn e goldisch Waddeweilsche: (Wart-ein-Weilchen) als Antwort für Kinder, die neugierig warten, was z.B. das Christkind bringt.
Simbel: Depp, einer der schwer begreift
speize: spucken
Spiddel: keilförmiger Einsatz in Kleidung zur Erweiterung (z.B. in Hose)
Spund klåner: kleiner Kerl
Staasch: Steige, ansteigende Straße. Die Staasch ist die Straße zwischen Mömlingen und Pflaumheim.
Staffel: Treppe
staiwern: abstützen von voll hängenden Bäumen
stegge, gschtogge: stecken, gesteckt, z.B. ins Bett gesteggd
Stenner: Steinguttonne zum Einmachen von Sauerkraut oder Bohnen oder Tonne, die für größeren Bedarf vom Küfer aus Lärchenholz gemacht wurde.
Stiggel: Stützstange
stobbe: stopfen (Loch)
Stobbe: Stopfen, Korken, kleiner Mensch
stobbele: Einsammeln von z.B. Äpfeln oder Kartoffeln, die die Bauern bei der Ernte auf den Wiesen und Felder liegen ließen. Die Kinder verkauften z.B. die gestobbelten Äpfel, um sich ein Taschengeld zu verdienen.
Stumbe: Zigarre
suggelle: saugen, lutschen
Suhle: schmutziger Mensch, Drecksuhle
Sun: Sonne, ehemaliger Gasthof “Zur Sonne”, heute Kreissparkasse
sunst: sonst
suzzele: auslutschen

T
Toowias: Tobias
Tråcht Prischel: Tracht Prügel, Haue
tralaatsche: tratschen
Trånfunsel: superlangweilige Person
tratsche: regnen
Trauwe: Traube, ehemaliges Gasthaus „Zur Traube“, heute Römerhof
Trißbachsbrinnsche: Quelle gleich nach der Grenze zu Großwallstadt neben der B469 (Parkplatz)
Trottwa: Gehsteig
trutze: trotzen
Tusnelda: komisch zurechtgemachte Frau

U
uff die Brädsel: auf den Kopf
uffåmol: aufeinmal
uffgedaggeld: aufgetakelt, toll herausgeputzt
uffgschunne: aufgeschunden
unne: unten
unne dro: unten dran
unne drunne: ganz unten
unne drunner: darunter
unnenaus: unten hinaus
nunnenoi: unten hinein
unnerim: unten herum
unnerm: unter dem
unnern: untere
Unnern Gass: Untere Gasse
uuze: aufziehen, scherzen, spotten

V
väbatscht: verpetzt
väbelze: verhauen
väbollerd: verstört
väbumbe: verhauen
vädåchdeld: verhauen
vädadderd: verdutzt
Väddel Oans: Viertel nach Zwölf
Väddel: (1/4, Schwazzväddel = Schwarzviertel)
vädengelt: verhauen
vädruxd, rimgedruxd: nicht geradeheraus, schüchtern
väduwaggelt: verhauen
väflatscht: verhauen
vähaache: verhauen
väklebbern: verrühren, z.B. Ei zu  Rührei
väkrotzt: verunstaltet
väkrumbeld: verkrumpelt, zerknittert
väkrumbele: zerknittern
vämoutschd: vermatscht
vonånner: auseinander
väriwwele: zerreiben, Riwwel machen
värobbe: verreißen, zerreißen
väschlumbd: verlegt
väschlabbt: verlegt
väschwåde: verhauen
västeggele: verstecken
Västeggelsches: Versteck spielen
väwåmsche: verhauen
väwixe: verhauen
väwuschele: die Haare verwühlen
väzowweld: verzottelt
väzwazzele: verzweifeln, vergehen vor Angst
vollends: völlig

W
Waas: Weizen
waasch: weich
Wääschschisser: Augenentzündung, Gerstenkorn
Wädd: Wörth, auch Wirt
wädder: gegen/wider z.B. wider die Wand
wägbuzze: bis zum letzten Rest aufessen
wågen, gewågt: ähnlich Erbrechen, Essen kommt hoch (würgen)
Wällschen: Bündel Reisig. Die beim Baumschneiden anfallenden dünnen Äste und Zweige wurden auf gleiche Länge gebracht
und zu handlichen Bündeln verschnürt. Dieses Holz wurde dann z.B. verwendet, um beim Waschtag den Waschkessel zu
schüren.
Wällsderwald: Großwallstädter Wald oberhalb von Möbel Spilger beginnend
Wälscherholz: Nudelholz
wälschern: auswellen von Teig
Wåmbe: Bauch, Wanst
Wåmmes: Jacke, Wams
wåmsche: durchprügeln
Wårm: Wurm
Wärmer: Würmer, wärmer
Wärmling: kleiner Winzling, kleiner Kerl
wårmstischisch: wurmbefallen, schlecht erhalten
Wås dedsden gän esse: dedsde: würdest du: Was würdest du gerne essen?
Wåschd: Wurst
Wåschdeweck: Wurstbrötchen
Wäsching: Wirsing oder Kopf (jemand hat einen großen Wäsching)
wäschm: wegen dem
wåschtegal: ganz egal
Wassäsibbsche: Wassersüppchen, entsteht, wenn man einen Stein flach über das Wasser wirft und er dabei mehrmals aufspringt
Wassem: Gras, Wiese
Wasserpådde: Wasserpforte, Durchgang durch die Stadtmauer zum Mühlbach und Main
Wasserstå = Spülbecken
wäwwärn: unruhig sein
Wåzelbäschde: Scheuerbürste z.B. an den Haaren
Wåzler: Wurzler, jemand z.B. beim Handball oder Fußball, der den Ball nicht abgibt und sich (oft eigennützig) durchzuwurzeln versucht.
Wäzzbärre: Büschel, gebunden aus besonders wirkungsvollen Heilkräutern, die am Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August geweiht werden und zum Schutz vor Blitzschlag und Feuer in den Speichern der Häuser aufgehängt werden.
wemmä: wenn wir
Wesch: Wäsche
Weschkische: Waschküche, separater Raum, früher meist in einem Nebengebäude, in dem der Waschkessel stand
wetze: schnell laufen, schärfen
Wetzstå: Wetzstein zum Schärfen von Messern, Sensen, Sicheln
wief: lebhaft, munter
wigge: hin- und herbewegen, heben um Gewicht zu messen
winnelwaasch: windelweich
winnisch: jemand steht neben sich, ist nicht gut drauf
Woi: Wein
Wuche: Woche
wuppdisch: blitzschnell
Wutz: Schwein, schmutzige Person

Z
zaggern, gezaggert: pflügen, abmühen
Zäije: Zehe
zeh: zäh
Zeh: Zähne
Zischelhidde: Ziegelhütte, ehemaliger Bauernhof an der Miltenberger Straße
Zoddel: ungepflegten Haar
Zoh: Zahn
Zorngickel: zorniger Mensch
Zornickel: zorniger Mensch
zowwele: zupfen, ziehen z.B. an den Haaren
zsåmmegelebberd: aus vielen kleinen Dingen zusammengebracht
Zudde: Ausguss an Kännchen
Zudeck: Oberbett
zugezooche: zugezogen
Zwaa Komma ebbes: in etwa Zwei Komma x (ungenau, etwas)
zwatzelisch: unruhig, nervös
zwazzele, gezwazzelt, verzwazzelt: nervös warten, verzweifeln
Zwiggel: Wäscheklammer; keilförmiger Einsatz in Kleidung zur Erweiterung
Zwoggel: kleiner Kerl

Heinz Janson