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A a: auch (isch a = ich auch) å: eine AA: Das große Geschäft. Die beiden a werden getrennt ausgesprochen Aabeh: Abort ääbsch: ungeschickt, verkehrt; guck ni sou ääbsch = schaue nicht so böse Aach: Auge äädsch: schadenfreudiger Ausruf, wenn etwas nicht klappte Aaschelsbach: Eichelsbach Abbel: Apfel; Ebbel: Äpfel äbbes: etwas åbluxe: etwas listig abnehmen, übernehmen Abrahams Wåschtkessel: In Obernburg kommen die Kinder auch aus Abrahams Wurstkessel. åbseiern: absieben åbsonåd: empfindlich, schnekelig ådärmlich: armselig, schwächlich, elend Åfel: Arm voll (z. B. Holz) åfele: hineinschlingen, schnell essen Affeeck: Ecke Römer-/Mainstraße, früher Treffpunkt der Obernburger Männer Äil: Öl, äile: ölen Äische: Egge, äische: eggen Ajox: Du bist vielleicht ein Ajox = ein dummer Kerl; übertragen auch für Rucksack: jetzt muß ich den Ajox wieder auf die Schulter nehmen. ällebäädsch: schadenfreudig wenn etwas nicht geklappt hat alleridd: alle Augenblicke, oft alleweil: jetzt; alleweil soin mä dât = eben sind wir dort, sind wir auf den Punkt gekommen. allminånner: alle miteinander Allmoi: eine Person, die alles haben will (alles mir) alsemål: manchmal alsfort: macht nichts, es geht weiter! åmend: am Ende, vielleicht, etwa; heit solls haas werrn, åmend stimmds Amerika: Flurstück ånäschd: anders Ånke: Nacken Ånker: Anker, Gasthaus “Zum Anker” ånnä Johr: nächstes Jahr ånnä: entlang (do gäits ånnä) ånnermol: ein anderes Mal åns: eins ånzeln: einzeln ånzelnes: einzelnes ärr: irre årsch: arg, sehr årschlings: rücklings Åschbohne: Schimpfwort äschbäscht: erspäht Ärwet: Arbeit Atzel: Elster Äätzel: Flurstück Atzelaach: Hühnerauge ausenånnä: auseinander aweil: jetzt, soeben äwwä: aber Äwwär: Eber
B Bå: Bein Babbelarsch: Jemand der ständig redet Babb: Kleb babbe: kleben, jemand eine kleben babbele: reden babbisch: klebrig Bäbbler: jemand, der viel redet Babbsack: ein Schmutzfink, der vor Dreck babbt/klebt babbsatt: übersatt gegessen Bäddel: Bürde; Bäddel hinwerfen badsche: hauen Badschmaul: jemand der tratscht, Verräter badschnass: sehr naß Badschweib: tratschige Frau, die verpetzt Bädsel: Hinterteil beim Geflügel båfissemisch: barfüßig båfissisch: barfüßig Bagaasch: abfällig für mehrere Personen (Sippschaft, Pack, Gesindel); bleib mir vom Hals mit der Bagaasch båmbele: baumeln, herunterhängen båmbisch: patzig, widerspenstig, widerwillig Bångerd: ungezogenes Kind, auch uneheliches Kind Bärre: Garbe; Armvoll abgeschnittener und zusammengebundener Getreidehalme Bårschemåster: Bürgermeister Bärwelsche Ebbelwoi: Krug in spezieller Form und Größe mit Apfelwein gefüllt Bäschdebinner: Bürstenbinder; Hunger haben wie ein Bäschedebinner. Bässem: Besen Batsch: leichter Kinderhandschlag (groußer Batsch) batsch: unversehens, plötzlich Bätscher: Schläger, z.B. beim Tennis- oder Federball Batz: Geldstück, Geld Båtzel: kleines Kind Båtzelbåm: Purzelbaum baufdisch: plötzlich Båuts: Vogelscheuche, angstmachender Kerl Bawilon: Ehemaliges Gebäude oberhalb der früheren OVGO. båzzele: purzeln bäzzisch: frech antworten Bebel: getrockneter Nasenschleim bebele: in der Nase Bohren bedabbeld: begriffen bedatsche: berühren, befingern, auch ogedatschd beeze: erschrecken, ängstigen belzisch: pelzig, gefühllos; mein Arm fühlt sich pelzig an. Bengel: ungehobelter Junge, Rüpel; Holzbrügel Benk: Sitzbank Bennel: Band; Schubennel Bensel: Pinsel berabbe: bezahlen berabbelt: kapiert Besch: (die) Bach, in Obernburg speziell der alte Mühlbach Bettsaascher: Bettnässer bibbern: schimpfen, zittern vor Kälte Biebsgeigel: Streithahn (ei getrennt aussprechen) biesagge: quälen bigge: bücken Biggel: Murmel, Schusser Bigse: Büchse Billischhoimer: Jemand, der alles billig bzw. umsonst haben will. bis zum Oha: bis zum geht nicht mehr weiter bizzele: bizzeln Blaaschwiese: Bleichwiese, früher um Wäsche in der Sonne zu bleichen blääse: Blasiussegen erhalten blääze: weinen blåus: bloß, nur blåuskebbisch: mit bloßen Kopf, ohne Kopfbedeckung blitzeblau: Steigerung von blau, auch voll betrunken bloddern: furzen blodsche: rauchen Blosåsch: Nacktarsch, Wer hat des denn gemacht? A de Blosåsch! blose: blasen Blunse: mit Wurst gefüllter Tiermagen; größerer Ball; vergrößerter Bauch Bobbe: Puppe bobbele: ein Baby im Arm wiegen. Bobbelsche: Kleinkind, Baby Bobbes: Hinterteil bockbånisch: trotzig, störrisch Boddem: Boden, Speicher Bolle: Pferdeapfel bossele: basteln Brabbs: Matsch, Morast Bråmbes: Brei, eher negativ gemeint Brass: Wut brebele: ausdauernd schimpfen, nörgeln Brebler: Nörgler Brenke: Blechwanne zum Waschen und zum Baden Brigge: Brücke Briggemädd: Flurstück Brückenberg britzebraad: sehr breit machen, Verstärkung für breit Brodsche: Schmollmund Broggefest: Resteessen nach einem Fest Brogsel: Brösel brozzele: brutzeln Brumbelsuppe: Ärger, den (meist) ein Mann bekommt, wenn er z.B. zu spät nach Hause kommt Brussem: Brösel Budze: kurzer Regenschauer oder auch Rest von verzehrtem Obst mit Kerngehäuse
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D daab: taub; daabes Hinkel = jemand ohne Temperament daache: taugen daafe: taufen Daasch: Teig Dabbe: jemand ist verrückt, hat einen Dappen. Dabbes: schusseliger Mensch dabbisch: schusselig, sich dumm anstellen dabbsche: betatschen Dabbträder: jemand, dem selten etwas gelingt Dachhås: Katze dähre ihrn: jener ihr (Mann) Daiwenker: ein forscher Mensch, der nicht gerade gute Manieren hat däiwisch: wild, überdreht; jemand benimmt sich däiwisch. Dalehnskass: Darlehenskasse, heute Raiffeisenbank dalle: hauen, auch verdalle = verhauen dåmisch: verrückt, nicht ausrechenbar Dåne: Dornau Dånegaas: Tannenzapfen Dånnegickel: Tannenzapfen Dänner: Dornen dårgele: torkeln Därmel: Schimpfwort Dåscht: jemand, der sehr langsam ist dåtzele: taumeln, torkeln dåtzelisch: taumelig Deeds: Kopf deedsde: würdest du (Wås deedsde gän esse = was würdest du gerne essen) dem soi: jenem seine (Frau) denäwe: daneben dengele: Sense schärfen, verdengele = verhauen Derrabbel: dürrer Mensch des is mä wåscht: das ist mir egal des un sell: dieses und jenes des: dieses desdedwäsche: deswegen Dibbe: größerer Topf Dibsche: Töpfchen, z.B. Nachttopf; kleiner Kochtopf Dieflder: = Tiefes Tal (Flurname) do: da, hier dobbeltgemobbelt: etwas doppelt tun, z.b. Butter und Marmelade auf das Brot schmieren. dobbsche: mit dem Kreisel spielen Dobsch: Kreisel (Spielzeug) dodebei: dabei dodefor/dodefir: dafür, hierfür dodemid: damit, hiermit dodevo: davon dodezwische: dazwischen Doldi: Tölpel Dollbohrer: ungeschickter, begriffsstutziger Mensch Dolldab: schusseliger Mensch; Tollpatsch dotze: Ball auftippen Doul: Gully Drachooner: resolutes Mannweib Drehpeder: langsamer, träger, langweiliger Mensch (im Gehen, Sprechen, Arbeiten) Driedschler: besonders lahmer Mensch driwwe: drüben driwwer: darüber drowwe: droben drunne: unten drunner: darunter Drudschel: dicke Frau, kleines Frauenzimmer Dubbe: Tupfen Dudde: Tüte Duddel: Schnuller duddele: antrinken, betrinken Dummbäbbler: Dummschwätzer Dummbeitel: Dummbeutel Dunnä: Donner Dunnäkeil: Donnerkeil, anerkennende Anrede, wenn etwas besonderes gelungen ist. Du bist ein Donnerkeil! Dunnäwäddä: Donnerwetter, Gewitter Dunsel: Dummkopf, Tollpatsch, langsamer Mensch, der nicht auf Zack ist dussele: duseln, leicht schlafen
E Ebbel: Äpfel Ebbelbett: Apfelbett, Regal im Keller, auf das im Herbst die geernteten Äpfel ausgelegt wurden. Ebbelküschelschen: Apfelküchlein, in Teig ausgebackene Apfelscheiben. Ebbelwoi: Apfelwein eieri: eure Eifelsche: Kleiner Ofen Eschisch: Eschau eschofiern: erregen, erhitzen esdemiern: anerkennen, achten, schätzen, beachten ewwe: eben ewwern: obere Ewwern Gass: Obere Gasse
F fä: für Fääscheise: quirliges Mädchen Fachott: Schimpfname für Frauen, du bist ein altes Fachott fallieren: misslingen, das Essen ist falliert fåmenn: der Reihe nach Fångeise: Ehering Fångsches: Fangen spielen fånnisch: eine Kuh ist fånnisch = hitzig Fätz mit Krigge: Unsinn Fätz: Fürze; jemand hat lauder Fätz im Kopf = Unsinn, Streiche fåtzlång: Furz lang, alle Augenblicke Feier: Feuer; Feier Feng: Hiebe Fickmiehl: Mühlespiel fiero: vorwärts; mach fiero = beeile dich fissidiern: auseinanderlegen, sortieren Fissimadende: mach keine Fissimadende, keinen Unsinn Fitze: mürbes Gebäck flatsche: hauen, verhauen Flatscher: z.B. Kuhflatscher, Bauchflatscher beim Sprung ins Wasser Flessje: Bordsteinrinne Flick: jemand hängt die Flick, die Flügel; er ist niedergedrückt. Flieschengelsche: ein Kind an den Händen halten und im Kreis herumschleudern Flitsch: Flügel; loss die Flitsch ni sou henge; Lass die Flügel nicht so hängen Flitschje: leichtsinniges Mädchen Floss: Wasserrinne zwischen Straße und Gehsteig Flurschitz: Flurschütz flutsche: etwas geht schnell, es flutscht Fraa: Frau frägge: kaputt gehen fräggt: kaputt frånselisch babbele: viel reden Frånssem: Fäden; ausgefranssemt = ausgefranst Frånzousewäsch: Franzosenweg; heute Mittlerer Höhenweg, der von französischen Kriegsgefangenen gebaut wurde. Frecker: frecher Kerl, oft auch anerkennend gemeint. Freckling: frecher, oft auch noch kleiner Kerl Freßsack: Starker Esser, Vielfraß Friehschobbe: Frühschoppen frotzele: jemand ärgern fuchtisch: jemand ist fuchtisch, wütend fuggern: handeln Funsel: schwaches Licht fuschele: blind etwas ertasten, im Dunkeln suchen Fussem: Flusen
G Gääleriwe: Gelberübe gaalern: lustiges Herumspielen, Herumtollen Gaas: Ziege bzw. Gas Gåde: Garten Gaferlabbes: Lätzchen gafern: geifern gagelisch: wackelig, nicht stabil Gähschde: Gerste Gäschend: Gegend gäschenånner: gegeneinander gånz sche: sehr; gånz sche dumm = sehr dumm Gårschel: Gurgel gätze: knarren. z.B. eine Bett gauze: bellen, stark husten Gawwel: Gabel Gebabbel, dummes: dummes, wirres Gerede Gebadsch: Vertrauliches hintenherum weiter erzählen gebadscht: gehauen Gebrogsel: Gebrösel gedäfft: gedurft Gedeens: Getöse, viel Wind Gedees: Umstände machen gedråhmt: geträumt Geduddel: eintönige Musik Geede: Patin Gegauz: Gehuste, Gebell gehubbt wie gedubbt: egal wie, es kommt auf das gleiche heraus Geigel: Hahn (ei getrennt aussprechen) Gelärsch: baufälliges Gemäuer gelehnt: geliehen gell?: nicht war? Gelumb: altes Zeug gelurt: heimlich geschaut, gelauert Gemånsch: Durcheinander mischen, z.B. beim Essen Gensrå: Gänserain ist die heutige Mainstraße geplockt: gepflückt gerabbeld voll: sehr voll (z.B. Apfelbaum) Geraffel: altes Zeug Geschje: kleiner Mund, Näschgeschje (Naschgosche) gesotze: gesessen Gewäwär: Durcheinander gewiggt: etwas gehoben, probieren wie schwer es ist gewuhlt: schwer gearbeitet gewunne: gewonnen Gezäwwel: Haufen Kinder Gieges: neuer, noch gärender Apfelwein giegse: pieksen, stechen, sticheln Giftniggel: unbequemer Mensch, der gerne sein Gift verspritzt Giftzwersch: kleiner Mensch, der in gereiztem Zustand giftig wird Gischbl: eingebildeter Mensch Giwwel: Giebel glaab: (ich) glaube glaawe: glauben Glånzstoff: Fabrik auf der anderen Mainseite seit 1927, mittlerweile mehrfacher Namenswechsel: ENKA, AKZO, Acordis, NewCell, ICO. Der Name Glanzstoff bleibt ihr aber erhalten. Gligger: Murmel, Schusser Glotzaach: Spiegelei Gnagger ålder: alter, trotteliger Mann gnauge: nicken Gosche: Mund, freschi Gosche = freches Mundwerk Grås: Gras gräiser als wie: Obernburger Steigerung: z.B. größer als wird zu größer als wie graschbele: rascheln Griddl: roter Lehm am Main, mit dem sich die Kinder früher als Indianer anmalten Griffl: Finger (Nimm die Griffl weg) Grind: Schorf Grindgosche: Herpes Grische: frühe Pflaumen gritzegrau: graues Grau griwwelisch: unruhig sein, es griwwelt in mir Gronisch: Flurstück Richtung Wörth, am ehemaligen Campingplatz, früher Schwimmstelle Grotze: Gurgel; der hått sisch de Grotze abgesoffe Gruusch: altes Zeug gruusche: herumstöbern gschdånne: gestanden Gschdegg: hinterlistiges, durchtriebenes Wesen, meist weiblich gschennt: geschimpft Gschiß mache: unnötiges Aufheben machen gselld: gesollt Gsetzje: ein kleiner Abschnitt in einem Dokument, ein Abschnitt beim Rosenkranz Gsoggs: zwielichtige Gestalten gsotze: gesessen, körperlich wie auch übertragen gemeint; die Bemerkung hat gesessen gsunnt: gesonnt GUKO: steht für Gustl Konze, den Obernburger Heimatdichter Gutsje: Bonbon
H Hä?: Entschuldigen Sie bitte, ich habe Sie nicht verstanden. Könnten Sie das alles nochmals wiederholen? Haabsche: Gemüsekopf haache: hauen, schlagen haas: = isch haas = ich heiße; heit is äwwä haas = heute ist es aber heiß. Haawisch: Haibach håbb e mol: halte mal fest håbbe: halten häbbedäppisch: verrückt; du machst mich häbbedäppisch Håbdse!: Haltet Sie! Anfeuerungsruf beim Handball Hackkletzje: harter Kerl in Nehmen håddisch: hurtig Hådmeswäd: Hartmannswörth (Flurstück) Håffe: Krug Häffsche: kleiner Topf häggele: häckeln Haggelschen: Zähnchen von kleinen Kindern Haglebasch: alles was einem gehört; Verschwinde und nimm dein ganzes Haglebasch mit! Hai: Heu (ai getrennt aussprechen) Häibåmm: Hebamme Halebeern: Heidelbeeren hålt: Dann nemme mer hoalt steht für die Annahme der letzten verfügbaren Alternative; dann verbringen wir alt den Urlaub im Spessart. Håmbel: eine Hand voll (z.B. Beeren) Hämbelsche: kleine Hand voll, kleiner Kerl Håmbl voll: Hand voll Håmdixer: Heimlichtuer, Hinterlistiger Håndumm: Spitzname der Obernburger, wahrscheinlich von Hans-Thomas abgeleitet Hånnebåmbel: Helfer, jemand, der nicht gerne etwas alleine tut braucht einen Hannebambel Hårdsche: Obststeige Hås: Hase Häsch: Hirsch Häsche: Ehemaliger Gasthof “Hirschen”, heute Spilgerhaus Häscheeck: Ecke vor dem früheren Gasthaus “zum Hirschen” Ecke Schiller-/Römerstraße. Håulwiese: Wiese an der alten Mühlbachmündung; Wiese zum Wäschebleichen, Festplatz Häwesje: kleines Kind Hawwer: Hafer (Getreide) häzus: herwärts heän un säije: hören und sehen Heckeloinschen: Art Lianen, Zigarettenersatz in früheren Jahren für die Jugend hegele: häkeln Heggmegg: Blödsinn Hegrun: Haingrund Hempfling: kleiner Kerl Heringsbennischer:Aufschneider, Wichtigtuer hewwe mä: haben wir hewwe: haben Hiefe: Hagebutte hiläische: hinlegen Hingel: Huhn Hinnerfotz: hinterhältiger Mensch hinnenånner: hintereinander, auch im Streit (wir sind hinnenånner) Hinnerquartier: Hinterteil, Hintern Hiwwel: kleine Erhebung Holler: Hollunder Howwel: Hobel Hudsimbel: Trottel hinnerscht-ferderscht: verkehrt, Sache falsch angefangen hinnewäddä: nach hinten anschließend hiwwe un driwwe: hüben und drüben hizus: hinwärts hobse: hüpfen hogge, gehoggd: sitzen; jemand hoggd = er sitzt im Gefängnis howwe: hier oben Howwelschbee: Hobelspäne Hudde henge: traurig sein, Kopf hängen lassen (auch Blumen) Hudde vollsaufe: betrinken huddele: nicht ordentlich machen, schludrig und überhastet arbeiten Huffstedder Gens: umsonst (Hoffstettener Gänse) Hundbåm: alter Weg vom Friedhof zur Deckelmannstraße Hungälabbes: Geizhals hunne: unten Hunnstrab: Schwimmstil = Schwimmen wie ein Hund Hunsfotze: verächtlich: absolut nichts wert Hutzel: gedörrtes Obst; runzelige Person, liebe/arme Person
I Ims: Essensrest, z.B. vom Mittagessen, der noch für abends reicht Itzig: ein Mensch, den man nicht recht versteht, der sich anders verhält (aus dem jüdischen abgeleitet) iwwer: über iwwerzwersch: überquer, ungeschickt, verdreht
J Jåhnshieschel: abgetragene Anhöhe an der Bergstraße, von dem früher das Feuerwerk beim Apfelblütenfest abgebrannt wurde. Benannt nach Turnvater Jahn. jetztet: jetzt jounern: jammern, quängeln
K Kåddel: Schnur, Bindfaden Kaff/Käffer: kleine/r unbedeutende/r Ort/e Käilstihl: Mangoldgemüse Käize: Korb, dicker Bauch kåmbern: leicht streiten Kammuggel: Schimpfname (du dummes Rindskammugel = selten dämliches Rindvieh) Kånnel: Dachrinne Kånte: größeres Stück z.B. Brot Kärb: Kerb; Kirchweih, MZ von Korb Karelle: Kette (Halskarelle) Kärsch: Kirche Karwe: Firsch Karpfen, Gasthaus “Zum Karpfen” Käsche: Kirsche Kåscht: Hacke mit zwei Zinken zum Kartoffelausmachen KATO: Abkürzung für die ehemalige Karnevalsabteilung des Turnvereins Obernburg kätzegråd naus: etwas direkt ansprechen kätzegråd: kerzengerade; das Essen schmeckt kätzegråd = nach gar nichts Kaude: flache Grube, Låhmekaude (Flurstück) Kåule: Kohle kawele: wälzen, hin- und herrollen Kazelder: Katzental, Weg vor OVGO hinauf zum Mittleren Höhenweg Keesfiss: Schweißfüße Kerschhouf: Kirch-/Friedhof keschele: kegeln kibbe: kippen klå: klein Kläbber: Klappergerät in der Karwoche Kläbberbuwe: Buben, mittlerweile auch Mädchen, die an den Kartagen mit ihren Klappergeräten durch die Straßen ziehen. kläbbern: mit der Kläbber klappern Kläibsche: kleine Pfeife zum Rauchen Kläiskopp: jemand mit sehr dickem Kopf kläwe: kleben Klickerwasser: Mineralwasser ohne Kohlensäure klobbe: klopfen Klous, Kläis: Knödel, Kloß (MZ) Klouwe: große Pfeife zum Rauchen bzw. Kloben zum Befestigen Klumbadsch: altes Zeug (verächtlich) knaggse: knacken Knårrn: dickes, hartes Stück Holz, übertragen Kopf Knårrnkobb: Mensch mit Dickschädel knauge: nicken Knäzjie: Brotanschnitt oder –endstück, auch harter Kopf Knebb: Knöpfe Knebbsche: Knöpfchen Knobb: Knopf Knobbe: Knospe, Sprühvorsatz bei Gießkanne Knoddel: Knoten, kleiner Kerl (klåner Knoddel) knoddele: verknoten, nesteln Knodderdibbe oder Knodderer: Nörgler knoddern: vor sich hin brummeln, nörgeln knuffe: stoßen, zwicken Kolder: Zudecke kommod: angenehm Korona: gånz Korona: Wenn die ganze Korona anrückte, war in der Regel die liebe Verwandtschaft gemeint, Korona: Gruppe Menschen, die gemeinsam etwas unternimmt kotze: stark husten, sich übergeben Kräbbel: Krapfen Krak: Krähe Kråm: de Kråm hewwe: Periode haben Kratzbäschde: streitsüchtige Frau Krautståmber: Beine, die nicht für Miniröcke geeignet sind Kreensche: Kränchen = kleiner Zapfhahn z.B. am Apfelweinfaß kreische, gekrische: schreien, sehr laut reden, geschrieen Krenk: die Krenk hewwe = krank sein Krigge: Krücke, schlecht spielender Spieler Krischer: Schreier, Schreihals kritzegrie: Steigerung von grün Krobbe/Krebbe: Topf/Töpfe Krott: freches Kind; auch gutmütig: goldisch Krott Krotze: Rest von verzehrtem Obst mit Kerngehäuse krozisch gäin: schlecht gehen Krumbel: Krach, Streit krumbele: knautschen, knittern krumbelisch: zerknittert Krumbirn: Kartoffel kruschbele: Kruusch: wertloses Zeug Kuhflatscher: Kuhfladen kumme: kommen, gekommen Kummern: Gurke, auch (große) Nase kutsche, higekutscht: niederkauern Kwadudder: kleiner, lebhafter, tüchtiger Kerl (klein aber oho)
L Laab: Brotlaib, Laub Laabsche: kleiner Laib Brot Laader: Leiter Laaderwåche: Leiterwagen Labbeduddel: Troddel läbsch: lau, halbherzig Ladwerscher: Zwetschgenmus läfisch: läufig, ein Hund ist läufig Låhme: Lehm Låhmekaude: Flurstück Lait: Leute, liegt, läuten Laitschenzel: Jemand, der will, dass die Leute gut von ihm denken, der das aber nicht erreicht Lameng: aus dem Handgelenk, leicht (abgeleitet vom französischen la main = die Hand) Läib: Löwe als Tier låime: leimen Lång Håndduch: Langes Handtuch, ehemalige Landstraße, jetzt B469 von Obernburg nach Stockstadt Läiwe: ehemaliges Gasthaus “Zum Löwen” läse: lesen lauder: rein, nichts anderes: vor lauder Angst, vor lauder Schiß Läwwer: Leber lebbern: langsam trinken, langsam sich ergeben (zusammenlebbern) legge: gießen lehne: leihen lendelåhm: jemand ist lendenlahm = steif letzthie: neulich lidschäftisch: nicht stabil Liesch: Schilfblätter, früher vom Küfer verwendet zum Abdichten von Fässern (zwischen Dauben bzw. Dauben und Boden/Deckel) Liesche: Lüge, Liege Liescheås: Lügenaas, Lügner liewe Grott: Kosewort, liebes Mädchen, kommt von liebe Kröte. ligg: locker, z.B. Kuchen Linksdådsch: Linkshänder, ungeschickte Person linse, gelinsd: heimlich einen Blick tun, in die Karten schauen Lulatsch: großer Mensch (langer Lulatsch) Lumb am Schdegge: Lumbe im Sinn von Lumpen=Lappen) getanzt wie ein Lumb am Schdegge= Beim Putzen läßt man den Lappen herumtanzen, er wird am Stecken heftig durch die Gegend gefeudelt. lunze, gelunzed: leise schlafen, leicht schlummern, heimlich geschaut luurn, geluurt: lauern
M Må: Main Mabsch: Matsch mach disch åb: verschwinde, mache dich fort Madde: Quark mä: man, wir (Kenne mä ofånge? = Können wir anfangen? Mä säischt = man sagt) mägg: frech Mähl: Mehl Mählbabb: Mehlkleister måhle: mahlen (Mehl) Mais: Mäuse/Maisfrucht mäischd: möchte mäische: mögen Maisje: Mäuschen Måkuh: Mainkuh, Name für Kettenschleppschiffe auf dem Main Måmme: schwergewichtige Frau/Mutter (mords Måmme = Steigerung) måmschisch: weich Månne: Korb månsche, gemånschd: essen, unmanierlich essen, vermischen Massik: großer Kopf Matzel: getrocknete Augenflüssigkeit måtz: groß Maulaff: vielfältig verwendbares Schimpfwort Messersches: Spiel, bei dem mit Messerwerfen auf einem Spielfeld Land gewonnen/verloren werden konnte. Miel: Mühle mim: mit jemandem (Isch bin mim Schorsch üwwer die Brigge) Mimling: Ort Mömlingen bzw. Fluß Mömling minånner: miteinander mir: wir; mir wohne in Ombårsch = wir wohnen in Obernburg. mobse, gemobst: stehlen mohle: malen (Bild) Molbres: Maulwurf Molbreshaufe: Maulwurfhügel Moores: Respekt, Angst haben Muck: Muttersau Mumbel: Mund voll, eine Menge, die gerade einen Mund füllt Mutze: unfreundliche, launische meist männliche Person mutzisch: unfreundlich, launisch (auch Mädchen)
N nä!: Nicht wahr; Aufforderung am Ende eines Satzes zu einer Antwort Naaz: Ignaz nåb: hinab nåbgflatscht: sehr schnell hinuntergefallen nåbzus: abwärts nåchbäzze: nachkeifen Nache: Boot, Fischernachen naggisch: nackt nailisch: neulich närschens: nirgendwo näsche: naschen Näschgosche: Jemand, der gerne nascht nauszus: hinaus, auswärts Näwwel: Nebel näwedro: daneben näwenaus gäin: fremd gehen näwenånner: neben einander näwenoi: näwenoi fahren = seitlich hinein fahren näwerim: daneben herum nexe, genexsd: necken Nidderfeld: Flurstück zwischen Römerstraße, Berufsschulstraße und Tiefem Tal Richtung Möbel Spilger niddemol: nicht einmal niwwergflatscht: hinübergehauen noggele: etwas hin- und herbewegen, um es zu lockern, z.B. einen Zahn noi: hinein noizus: hinein, einwärts nuff: hinauf nuffzus: aufwärts nunnerzus: abwärts
O o: an; z.B. Wås håt sen o? Was hat Sie denn an(gezogen)? ogauze: anbellen, ausschimpfen Ohmed: Heumad ohnohme: annamen, beschimpfen oi: ein; oikafe = einkaufen oigebildes Gschdeck: eingebildete Frau oigedusselt: eingeschlafen Oigemåchtes: eingewecktes (Obst) oignauge: einnicken, einschlafen oihengele: Arme einhaken oimehrn: Sauerteig anmachen oisaafe: einseifen, auch jemand unfreiwillig mit Schnee einreiben Okrå: Ackerrain Olwel: grober Kerl, der oft auch unangenehm sein kann olwelisch: unbeholfen Ombårsch: Obernburg oobennele: Kontakt mit einem Mädchen aufnehmen, anbendeln oogezoche: angezogen onome: annamen, beschimpfen orånze: jemand derb anfahren, beschimpfen, ausschelten OVGO: Abkürzung für Obstverwertungsgenossenschaft Obernburg owwe: oben owwedriwwer: oben drüber = darüber owwedrowwe: oben droben = oben owwedro: oben dran owwedruff: obendrauf owwerim: oben herum Ox: Ochse Oxe: Gasthaus “Zum Ochsen” Oxeaach: Spiegelei Oxestall: Ochsenstall, ehemaliges Gebäude in der Oberen Wallstraße (später Buntsteinbogenhaus), in dem der städtische Ochse gehalten wurde, zu dem die Bauern ihre Kühe brachten.
P Päädsche: kleiner Pfad Pådje: Pförtner Päschling: Pfirsisch Passeng: Bassin, Wasserbehälter pätze: zwicken, jemanden verraten Peddä: Pate Peifedeckl: Antwort in etwa: nichts ist zu machen = nix wars peken: pieken, kratzen, im Essen herumstochern Piebsgeigel: Streithahn piense: weinen Piensgosche: Jemand, der gerne weint Piensje: weinerliches Kind Pitsche: Pfütze pläätze: weinen Pläätzmaul: Jemand der ständig weint Pladde: Plattfuß bei einem Reifen Plådz: größerer rechteckiger Blechkuchen (Riwwel-, Quetsche-, Maddeplådz) Plåume: Pflaumheim Pläumerwäsch: Pflaumheimer Weg plodsche: rauchen Polgaånge: ungeschorene, in das Genick fallende Haare possiern: mit jemandem flirten, jemanden lieb haben prazzele: prasseln priedschele: mit Wasser spielen proffe: pfropfen, veredeln Puhl: Jauche Puhlschebber: Schöpfer, mit dem die Jauche aus der Jauchegrube entnommen wurde
Q quaatsche: Geräusch, wenn man Stiefel aus Matsch zieht Quadutterer: kleines Kind quårgse: rülpsen, aufstoßen Quellloch: Hinterteil Quetsche: Zwetschge quiddegäl: quittengelb, intensives Gelb
R Raaf: Reifen (nicht Autoreifen) Raafsches: mit Reifen spielen, Reifen mit Stock oder Hand treiben oder durchspringen råb: hinab, herab rabbeldärr: sehr dünn, enorm dürr Rabbelsche: Wasserlassen eines kleinen Kindes råbgeprazzelt: heruntergeprasselt råbrobbe: herunterreißen rack: sofort, plötzlich, fest Raffel: Gebiß Räi: Reh (äi getrennt aussprechen) Rånge: größeres Stück z.B. Brot Rääsche: Regen rääschend: regnet Ratz: Iltis in der Jägersprache ratze: fest, schnarchend schlafen raus: heraus, rausrobbe = herausreißen, herausziehen rausrobbe: herausreißen Reff: Sense; auch altes Reff = abgeschaffte Frau Regatt: Respekt (haben) Reitschul: Kinderkarussel mit Pferden rim: herum rimfladsche: verhauen Rimgezacker: Hin und her Ringlo: Reineclaude ritzeroud: völlig rot, grell rot Riwwel: Streusel Riwwelasch: unruhiger Mensch, der nicht ruhig sitzen kann. riwwele: rubbeln, sich trocken reiben Riwwelplådz: Streuselkuchen Riwwelsubbe: Suppe mit kleinen Teigknöllchen robbe: reißen, abreißen Rohne: Falte, Schbeckrohne = Speckfalte roi: herein Rothaus: Rathaus, nicht rotes Haus Rotzfohne: Taschentuch Rotzleffel: ungezogener Mensch Rotznåse: Rotznase, freches Mädchen ruff: herauf rundischrim: rund herum runnergflatscht: heruntergefallen, der Regen ist stark gefallen, jemanden eine gehauen rudzdibutz: im Nu
S Saafe: Seife saasche: vulgär für Wasser lassen Sackduch: Taschentuch Sagramåcht: Leichter Fluch Sai: Säue, Schweine Saischdall: Schweinestall Saischen: Schweinchen schäbb: schief, krumm sällesmohl: jenes Mal Schaiern: Scheune Schåle: Schale, größere Kaffetasse schåmmeriert: verkratzt, äußerlich verletzt Schåndarm: Gendarm, Polizist Schåude: verliebter älterer Herr schåufel: gemein, link, unfair Schäzz: Schürze, Scherz schbachtele: beim Essen kräftig zulangen Schbeis: Mörtel schbeitze: spucken Schbekuliereise: Brille Schbreisel: dünne Holzstückchen zum Feueranzünden Schbrisch klobbe: aufschneiden, lügen Schbrischbeitel: jemand, der Sprüche macht. Schbrischklobber: jemand, der Sprüche klopft, aufschneidet Schdå: Stein Schdägge: Stock schdägggesteif: stocksteif schdäin: stehen Schdåmbes: Kartoffelbrei Schdando: Ballspiel, bei dem der Ball an die Mauer geworfen wurde Schdånernkreiz: Steinernes Kreuz, Kreuzgruppe am Radweg Miltenberger Straße Richtung Eisenbach. Schdåtzel: Stoppel, Baumstumpf Schdiehl: Stil, Stühle Schdorax: an Eigensinn kaum zu überbietender Mensch Schdrimb: Strümpfe schdrimbisch: auf Strümpen ohne Schuhe Schdumber: Stoß (jemanden schdumpen = stoßen) Schdummel: kleiner Sack Schdump: Werkzeug ähnlich einer Sichel Schduutzkebbsche: neckisches Zusammenstoßen der Stirn mit Kleinkindern Schebbe: Schaufel Scheese: Kinderwagen, altes Auto Scheierdrescher: Essen wie ein Sch... = starken Hunger haben, viel verzehren, so wie jemand, der früher beim Dreschen den ganzen Tag hart gearbeitet hat und beim Feierabend ordentlich zuschlägt. Scheiern: Scheune Schelleklobbe: an fremden Türen läuten und weglaufen Schelsch: bauchiges Boot, zum Sandschippen, Rohr schneiden schenne: schimpfen Schiewer: Schublade schinånt: schüchtern schiniern: schämen Schinkeklobbe: Kinderspiel Schinnos: freches Kind Schinnpladde: abgeschundene vergrindete Stelle am Körper Schiss haben: Angst haben Schisser: Angsthase schlaafe: etwas Schweres schleifen Schlabbe: bequeme Hausschuhe Schlabbergosche: jemand, der nicht richtig essen kann und dabei sabbert. schlabbern: verschütten, beim Essen besudeln Schlabbgosche: jemand, der den Mund nicht halten kann. Schlabbmaul: gutgehendes, schlagfertiges Mundwerk, Großsprecher Schlåchråum: Schwachholz im Wald schlaifern: schlittern, z.B. über Eisplatten Schlawidsche: am Schlawidschen packen = am Kragen packen Schlawagg: sein Grundsatz im Leben ist: Frechheit siegt Schlibsche: Schleifchen; Bezeichnung für einen leichtfertigen Menschen Schliehde: Schlitten Schliffer: Holzsplitter, der unter die Haut gedrungen ist Schlikser: Schluckauf Schloddefaß: Gefäß für Wetzstein Schlood: Kamin, leichtsinniger Mensch Schloodefäscher: Schornsteinfeger schloofe: schlafen Schloofozuch: Schlafanzug Schlubb: Schleife Schludde: Stengel und Blätter einer Zwiebel schlumbe: schludern Schmaase: Schmeißfliege schmeckt wie Asch und Friedrich: schmeckt schlechter als schlecht Schmigge: Stück normale Schnur, das an die Lederschnur der Peitsche gebunden wurde, damit es knallt Schmuslabbes: Jemand der gerne schmust schnabbe: hinken, rasch zugreifen Schnäbbsche: Stuhlkante in dem Ausdruck: uffem Schnäbbsche sitze Schnädärädäd: Frau, die ständig redet Schnårres: Schnautzbart schnårrn gehen: unerlaubt abhauen Schneegel: Wählerischer Mensch, der z.B. nicht alles ißt. schneegelisch: wählerisch beim Essen schnegge: schnipsen Schnelzje: Schleuder Schnetz: Angelrute auswerfen Schnibbel: Schnipsel; Schnibbel Wurst = kleines Stück, Endstück Schnigger: Tanz schnorrn gäin: unerlaubt abhauen, weggehen Schnuddel: Endstück der Wurst schnuddele: fehlerhaft, oberflächlich arbeiten schnuffele: schnüffeln schnulle: Nase hochziehen Schnuude: Mund verziehen Schobbe: Schoppen schogge: Ball zuwerfen schoggele: schaukeln Schoggelgaul: Schaukelpferd Scholle: Ackerscholle, Fisch, Schorle Schoorn, schoorn: Spaten, umgraben Schrache: Schrachen = Tischgesell mit Latten anstelle der Tischplatte; wurde z.B. beim Abkratzen der abgebrühten Schweine verwendet. Schreelääfer: Jemand, der schräg auftritt, läuft schreiwe: schreiben schrumbelisch: faltig, zerknittert, vertrocknet Schtäsche: Stiege, Treppe Schtraad: Ortschaft Streit Schtråu: Stroh schtribbse, geschtribbsd: steheln, unauffällig an sich bringen Schwaddem: Schwaden, Dampf, Dunst Schwåde: jemand hat eine gute Schwarte = ein gutes Mundwerk, auch Schwarte, auch Holzbrett Schwähn: Furunkel, Geschwühr Schwalwe: Schwalbe Schwaz Elf: Ehemaliger Elferrat der Kolpingsfamilie Schwazväädel: Schwarzes Viertel in der Obernburger Altstadt, ehemals abgebrannt Schwelles: dicker Kopf Schwemm: Schwämme/Pilze; ich geh in die Schwemm Seggel: Tasche in Hosen und Kleidern, anerkennend Schlitzohr Seier: Sieb sell: jenes sellemåls: damals Sermon: uninteressantes Gerede, kommt evtl. aus dem französischen, wo Sermon Predigt bedeutet. Silwern Nixje unn e goldisch Waddeweilsche: (Wart-ein-Weilchen) als Antwort für Kinder, die neugierig warten, was z.B. das Christkind bringt. Simbel: Depp, einer der schwer begreift speize: spucken Spiddel: keilförmiger Einsatz in Kleidung zur Erweiterung (z.B. in Hose) Spund klåner: kleiner Kerl Staasch: Steige, ansteigende Straße. Die Staasch ist die Straße zwischen Mömlingen und Pflaumheim. Staffel: Treppe staiwern: abstützen von voll hängenden Bäumen stegge, gschtogge: stecken, gesteckt, z.B. ins Bett gesteggd Stenner: Steinguttonne zum Einmachen von Sauerkraut oder Bohnen oder Tonne, die für größeren Bedarf vom Küfer aus Lärchenholz gemacht wurde. Stiggel: Stützstange stobbe: stopfen (Loch) Stobbe: Stopfen, Korken, kleiner Mensch stobbele: Einsammeln von z.B. Äpfeln oder Kartoffeln, die die Bauern bei der Ernte auf den Wiesen und Felder liegen ließen. Die Kinder verkauften z.B. die gestobbelten Äpfel, um sich ein Taschengeld zu verdienen. Stumbe: Zigarre suggelle: saugen, lutschen Suhle: schmutziger Mensch, Drecksuhle Sun: Sonne, ehemaliger Gasthof “Zur Sonne”, heute Kreissparkasse sunst: sonst suzzele: auslutschen
T Toowias: Tobias Tråcht Prischel: Tracht Prügel, Haue tralaatsche: tratschen Trånfunsel: superlangweilige Person tratsche: regnen Trauwe: Traube, ehemaliges Gasthaus „Zur Traube“, heute Römerhof Trißbachsbrinnsche: Quelle gleich nach der Grenze zu Großwallstadt neben der B469 (Parkplatz) Trottwa: Gehsteig trutze: trotzen Tusnelda: komisch zurechtgemachte Frau
U uff die Brädsel: auf den Kopf uffåmol: aufeinmal uffgedaggeld: aufgetakelt, toll herausgeputzt uffgschunne: aufgeschunden unne: unten unne dro: unten dran unne drunne: ganz unten unne drunner: darunter unnenaus: unten hinaus nunnenoi: unten hinein unnerim: unten herum unnerm: unter dem unnern: untere Unnern Gass: Untere Gasse uuze: aufziehen, scherzen, spotten
V väbatscht: verpetzt väbelze: verhauen väbollerd: verstört väbumbe: verhauen vädåchdeld: verhauen vädadderd: verdutzt Väddel Oans: Viertel nach Zwölf Väddel: (1/4, Schwazzväddel = Schwarzviertel) vädengelt: verhauen vädruxd, rimgedruxd: nicht geradeheraus, schüchtern väduwaggelt: verhauen väflatscht: verhauen vähaache: verhauen väklebbern: verrühren, z.B. Ei zu Rührei väkrotzt: verunstaltet väkrumbeld: verkrumpelt, zerknittert väkrumbele: zerknittern vämoutschd: vermatscht vonånner: auseinander väriwwele: zerreiben, Riwwel machen värobbe: verreißen, zerreißen väschlumbd: verlegt väschlabbt: verlegt väschwåde: verhauen västeggele: verstecken Västeggelsches: Versteck spielen väwåmsche: verhauen väwixe: verhauen väwuschele: die Haare verwühlen väzowweld: verzottelt väzwazzele: verzweifeln, vergehen vor Angst vollends: völlig
W Waas: Weizen waasch: weich Wääschschisser: Augenentzündung, Gerstenkorn Wädd: Wörth, auch Wirt wädder: gegen/wider z.B. wider die Wand wägbuzze: bis zum letzten Rest aufessen wågen, gewågt: ähnlich Erbrechen, Essen kommt hoch (würgen) Wällschen: Bündel Reisig. Die beim Baumschneiden anfallenden dünnen Äste und Zweige wurden auf gleiche Länge gebracht und zu handlichen Bündeln verschnürt. Dieses Holz wurde dann z.B. verwendet, um beim Waschtag den Waschkessel zu schüren. Wällsderwald: Großwallstädter Wald oberhalb von Möbel Spilger beginnend Wälscherholz: Nudelholz wälschern: auswellen von Teig Wåmbe: Bauch, Wanst Wåmmes: Jacke, Wams wåmsche: durchprügeln Wårm: Wurm Wärmer: Würmer, wärmer Wärmling: kleiner Winzling, kleiner Kerl wårmstischisch: wurmbefallen, schlecht erhalten Wås dedsden gän esse: dedsde: würdest du: Was würdest du gerne essen? Wåschd: Wurst Wåschdeweck: Wurstbrötchen Wäsching: Wirsing oder Kopf (jemand hat einen großen Wäsching) wäschm: wegen dem wåschtegal: ganz egal Wassäsibbsche: Wassersüppchen, entsteht, wenn man einen Stein flach über das Wasser wirft und er dabei mehrmals aufspringt Wassem: Gras, Wiese Wasserpådde: Wasserpforte, Durchgang durch die Stadtmauer zum Mühlbach und Main Wasserstå = Spülbecken wäwwärn: unruhig sein Wåzelbäschde: Scheuerbürste z.B. an den Haaren Wåzler: Wurzler, jemand z.B. beim Handball oder Fußball, der den Ball nicht abgibt und sich (oft eigennützig) durchzuwurzeln versucht. Wäzzbärre: Büschel, gebunden aus besonders wirkungsvollen Heilkräutern, die am Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August geweiht werden und zum Schutz vor Blitzschlag und Feuer in den Speichern der Häuser aufgehängt werden. wemmä: wenn wir Wesch: Wäsche Weschkische: Waschküche, separater Raum, früher meist in einem Nebengebäude, in dem der Waschkessel stand wetze: schnell laufen, schärfen Wetzstå: Wetzstein zum Schärfen von Messern, Sensen, Sicheln wief: lebhaft, munter wigge: hin- und herbewegen, heben um Gewicht zu messen winnelwaasch: windelweich winnisch: jemand steht neben sich, ist nicht gut drauf Woi: Wein Wuche: Woche wuppdisch: blitzschnell Wutz: Schwein, schmutzige Person
Z zaggern, gezaggert: pflügen, abmühen Zäije: Zehe zeh: zäh Zeh: Zähne Zischelhidde: Ziegelhütte, ehemaliger Bauernhof an der Miltenberger Straße Zoddel: ungepflegten Haar Zoh: Zahn Zorngickel: zorniger Mensch Zornickel: zorniger Mensch zowwele: zupfen, ziehen z.B. an den Haaren zsåmmegelebberd: aus vielen kleinen Dingen zusammengebracht Zudde: Ausguss an Kännchen Zudeck: Oberbett zugezooche: zugezogen Zwaa Komma ebbes: in etwa Zwei Komma x (ungenau, etwas) zwatzelisch: unruhig, nervös zwazzele, gezwazzelt, verzwazzelt: nervös warten, verzweifeln Zwiggel: Wäscheklammer; keilförmiger Einsatz in Kleidung zur Erweiterung Zwoggel: kleiner Kerl
Heinz Janson
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