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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Vereinsgeschichte
Die ersten 50 Jahre der Vereinsgeschichte wurden vom Ehrenvorsitzenden Franz Maier bei der Jubiläumsfeier “50 Jahre Heimat- und Verkehrsverein e.V. Obernburg (HVV) am 7. Februar 1999 vorgetragen. Im Anschluß an diese Rede finden Sie die Vereinsgeschichte nach 1999.

“(Es ist schon ein bißchen eigenartig: Ein Verein feiert seinen 50. Geburtstag und er weiß im Grunde genommen nicht genau, welches Datum er als Geburtstag benennen soll. Da findet man im städtischen Archiv unter Jahrgang 1890 eine Eintragung, daß in Obernburg ein Verschönerungsverein - später nannte er sich Heimat- und Verschönerungssverein - gegründet worden war, dessen Vereinszweck in mehreren Punkten nahezu identisch ist mit der Satzung des heutigen Heimat- und Verkehrsvereins. Bankier Büchold, Bürgermeister Eduard Deckelmann und der Stadtsekretär Becker bildeten die Vorstandschaft. Was aus diesem Verein geworden ist wissen wir nicht; das letzte Mal taucht er in einer Vereinsliste 1929 auf.

Als nach dem letzten Krieg und der leidvollen Nachkriegszeit um 1946/47 sich auch das Vereinsleben wieder zu normalisieren begann, trafen sich im Gasthaus Hirschen in Obernburg interessierte Bürger, um diesen Verein neu zu beleben. Aber erst 1948, nachdem der Lehrer Josef Michelbach aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war, kam Bewegung in die Vereinsgründung. Am 7. Februar 1949 war es dann endlich soweit. Der Einladung von Bürgermeister Willy Nees und Josef Michelbach in das Gasthaus Bayerischer Hof waren 40 Obernburger gefolgt. An diesem Abend wurde der Heimat- und Verkehrsverein Obernburg, kurz HVV neu gegründet.

Josef Michelbach
1. Vorsitzender
von 1949 - 1961

Josef Michelbach als 1. Vorsitzender, Otto Semmler als 2. Vorsitzender sowie Anton Roos und Otto Häußler als Kassier bzw. Schriftführer bildeten die erste Vorstandschaft. Am 24. Juni 1954 wurde der Verein mit der Registernummer 50 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Obernburg eingetragen. In der Vereinsatzung - die übrigens im wesentlichen noch heute Bestand hat - legten die Gründer fest:

  • geschichtliche Überlieferungen zu erhalten und zu pflegen,
  • an der Verschönerung des Stadtbildes und seiner näheren Umgebung mitzuwirken
  • und für Obernburg nach außen zu werben.

Gleich in den ersten Jahren nahm dieser HVV einen raschen Aufstieg. Im engsten Benehmen mit dem damaligen Bürgermeister, Herrn Willy Nees, dem Stadtrat und der Stadtverwaltung begann man sogleich, sich für die Verschönerung des Stadtbildes und für die Verbesserung des Lebenswertes in Obernburg einzusetzen. Wir alle wissen, daß unsere kleine Welt, auch unsere kleine Umgebung, damals noch anders aussah. Wundern wir uns nicht, daß fast 3 Jahre hindurch in den Protokollen immer wieder Themen auftauchen wie Verbesserung der Straßenbeleuchtung, Verlängerung von Gehsteigen oder Beseitigung von wilden, innerstädtischen Schuttablagerungen. Im Jahre 1949 errichtete man eine kleine Anlage bei der Friedenseiche und begann, die Mainanlagen wieder aufzubereiten, wozu – und auch das ist heute nicht mehr so ohne weiteres vorstellbar – der 1. Vorsitzende und Lehrer Michelbach mit den oberen Schulklassen eine erste Grundsäuberung durchführte. Neben dem HVV werden in diesem Zusammenhang immer wieder die Herren Emmerling, damals hier Oberförster, und der städtische Vorarbeiter Knecht genannt, vorrangig dann, wenn es um das Aufstellen der vom HVV gestifteten Ruhebänke ging.

Für viel beachtete Werbung nach außen sorgten ebenfalls in den ersten Jahren zwei vorbildlich organisierte Ausstellungen. Zusammen mit dem Bezirksverband des Obstbaues (Landkreise nannte man damals Bezirke) präsentierte man 1949 und 1950 jeweils eine “Obst- Heimat- und Gewerbeschau”. Die Presse widmete diesen Ausstellungen mehrere ganzseitige Berichte. Lassen Sie mich einige Kosten dieser Ausstellungen anführen:

Trägerlohn für Austragen von 200 Einladungen

1,50 DM

Anzeige im Obernburger Boten, 6spaltig x 50 mm

22,50 DM

1 Maurerstunde an eine Obermburger Baufirma

1,25 DM

1 Hilfsarbeiterstunde.

1,06 DM

10.000 Ausstellungsprospekte

176,00 DM

und der Eintritt zur Ausstellung für Erwachsene

0,20 DM

Viele Aktivitäten verlangte dem HVV das alljährliche Apfelblütenfest ab. Die Stadt war zwar auch damals Träger des Festes, hatte aber die Organisation und Ausgestaltung dem HVV übertragen, wofür ihm zur Erfüllung seines Vereinszweckes ein gewisser Anteil am Reingewinn des Festes zustand. Das klappte in den ersten Jahren ganz gut, aber so allmählich und still und leise wurde der Stadtkämmerer der alleinige Gewinnermittler. Dieser etwas verschwommene Modus führte schließlich zu Meinungsverschiedenheiten und Unstimmigkeiten zwischen der Kämmerei und der Vereinsleitung, so daß sich letzlich der HVV von der Mitarbeit am Apfelblütenfest gänzlich zurückzog.

Für den Vorsitzenden Josef Michelbach waren die Blumenschmuck-Wettbewerbe an Häusern und Vorgärten ein ebenso wichtiges Anliegen wie Mitarbeit und Betreuung geschichtsträchtiger Aufarbeitungen im neu errichteten Römerhaus. Josef Michelbach war damals auch Betreuer und Leiter dieser kulturhistorischen Stätte, die dank der Förderung durch den damaligen Generaldirektor der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken, Dr. Ernst Hellmut Vits, sowie der unermüdlichen Arbeit des Architekten Bruno Halbig von der Stadt errichtet worden war.

Am 12. Juli 1961 stellte sich Josef Michelbach nicht mehr als Vorsitzender des HVV zur Wahl. 1962 wurde er ob seiner Leistungen und seines Engagements im Heimat-und Verkehrsverein zum 1. Ehrenvorsitzenden ernannt.

Rudi Deckelmann
1. Vorsitzender
von 1961 - 1963

Rudi Deckelmann wurde neuer 1. Vorsitzender. Die intensive Beschäftigung mit der Historie der Stadt, vor allem der römischen Vorgeschichte trat für mehrere Jahre ein wenig in den Hintergrund; die Interessen der Geschäftswelt wurden forciert. Dies hatte verschiedene Gründe. Eine davon war mit Sicherheit, daß Einzelhändler und Gewerbebetriebe nahezu 90% der Mitglieder ausmachten. Um diese “Schräglage” etwas zu korrigieren, führte man eine gezielte Mitgliederwerbung unter Nicht-Geschäftsleuten durch. 28 Obernburger erhielten eine ausgefüllte Mitgliedskarte zusammen mit einem Brief, in dem u. a. ausgeführt war, daß sie dann als neue Mitglieder im HVV geführt werden, wenn sie bis zu einem bestimmten Zeitpunkt den Mitgliedsausweis nicht zurückschicken. Die Aktion war sehr erfolgreich, wenn auch nicht unbedingt nachahmenswert. Der HVV konnte mit dieser Werbekeule 21 neue Mitglieder begrüßen.

In sporadischen, außerordentlichen Mitgliederversammlungen wurden häufig, ja nahezu meist Interessen der Geschäftswelt behandelt. Man strebte eine einheitliche Werbung möglichst aller Obernburger Geschäfte an. Zur Erinnerung: An verkaufsoffenen Sonntagen wie z. B. Kirchweih oder denen vor Weihnachten wurde damals der Kundschaft aus dem potentiellen Einzugsgebiet kostenloser Busverkehr nach Obernburg angeboten. Ein weiterer Diskussionspunkt: 1961/62 ging es immer wieder um die Bildung oder Verhinderung von sogenannten Versorgungszentren in den Neubaugebieten Obernburg Nord bzw. Eisenbacher Straße, eine Diskussion, die sich übrigens später am Neubaugebiet Rüdhölle wiederholte.

Heftige Diskussionen entstanden auch wegen des eingeführten vorweihnachtlichen Girlandenschmucks. Schon 1952 hatte der HVV Lichterketten für die Hauptgeschäftsstraßen angeschafft. Die Geschäftsinhaber in den “Nebenstraßen” waren böse, weil sie keinen Girlandenschmuck hatten und einige Geschäftsleute in der Römerstraße wollten ihn wieder abschaffen. Der Grund: da die Stromversorgung zu den Lichterketten noch dezentral erfolgte, einige Anlieger aber gar nicht oder nur für wenige Stunden bereit waren den Strom für die Girlanden zu stellen, forderten die anderen den Girlandenschmuck wieder ganz einzustellen. “Miserables Straßenbild” wurde als Grund vorgeschoben. Vor allem Otto Spilger, Ignaz Kreß und Paul Neisse war es zu verdanken, daß der Girlandenschmuck beibehalten wurde. 1962 wurde dann die Beleuchtung der Girlanden mit der Straßenbeleuchtung gekoppelt.

1963 gab Rudi Deckelmann den Vorsitz im HVV ab. Nachdem am 13 Juli 1963 der Einladung zur Generalversammlung nicht genügend Mitglieder gefolgt waren, wurde für den 6. November 1963 erneut geladen mit der Tagesordnung: Neuwahlen oder Auflösung des Vereins.

Während sich in der anstehenden Generalversammlung, die mit fast 50 Mitgliedern außergewöhnlich gut besucht war, Anton Reis, Otto Helm und einige andere für die Auflösung des Vereins aussprachen, machten sich vor allem Rudi Deckelmann, Valentin Ballmann und Ignaz Kreß vehement für ein Weiterbestehen stark. In der Presse erschien über diese Versammlung folgender “ausführlicher” Bericht:

Zitat: “In der zweiten Versammlung gelang es dem Heimat-und Verkehrsverein Obernburg eine neue Vorstandschaft zu finden. Als Vorsitzender wurde der 31jährige Franz Maier gewählt. Franz Maier ist Mitarbeiter bei den Glanzstoffwerken.”

Franz Maier
1. Vorsitzender
von 1963 - 1982

Die nächsten 19 Jahre Vereinsgeschichte zu überspringen wäre mir eigentlich ganz recht, der Chronist jedoch verwehrt dies. Und ich muß dem auch recht geben, denn auch in diesen folgenden Jahren wurde vom Verein manches geleistet, was in einer solchen Jubiläumsrückschau genannt werden sollte.

Da kam im Jahre 1964 zum ersten Mal ein Nikolaus nach Obernburg, hoch zu Roß, flankiert vom Musikcorps des Großostheimer Reitervereins und beschenkte hier – für die Organisatoren fast zuviel – nahezu 800 Kinder. Vielleicht können sich einige unter den Anwesenden noch erinnern an den unvorstellbaren Schneesturm – es hatte in einer Stunde über 10 cm Neuschnee geworfen – während der Nikolaus alias Anton Gutmann mit Heinz Weis, Walter und Heini Horlebein, sowie Bobby Reis und Günther Schreiber die aufgeregte Kinderschar beschenkte. Eine gelungene Aktion, die damals unter Geschäftswerbung geführt worden war, aber bis heute, wenn auch in stark abgeänderter Form, anhält und schon damals von einigen Nachbargemeinden kopiert wurde.

1966 interessierten sich nahezu 10.000 Besucher – darunter auch manche Schulklasse – für die vom HVV während des Apfelblütenfestes organisierte Ausstellung “Kunst–Handwerk–Hobby”. In erstaunlicher Vielfalt konnten wir den Besuchern Erzeugnisse der schöpferischen Talente aus dem Raum Obernburg sowie auch hervorragende Arbeiten aus dem Werkunterricht mancher Volksschulen anbieten. Ein von Herrn Kaufer aus Wörth zusammen mit der Kreisbildstelle Obernburg gedrehter Schmalfilm ist leider nicht mehr auffindbar. Eine 2. Ausstellung unter demselben Thema wurde 11 Jahre später, wiederum zur Apfelblütenfestzeit angeboten und von den Besuchern ebenso gut angenommen.

Ich möchte hier einen Gedanken zitieren, den der Protektor der 2. Ausstellung, Senator Dr. Walter Gammert, in seiner Festansprache geäußert hat: ”Das Thema dieser Ausstellung, scheinbar dreigegliedert, ist im Grunde genommen eine Einheit. Denn das Hobby, gepaart mit dem Handwerk, dem Können, führt letzlich zur Kunst. Ich möchte mir wünschen, daß in den kommenden Jahren die Literatur und die Musik dieses Unternehmen erweitern.”

Zu einer weiteren Ausstellung dieser Art ist es bislang leider nicht gekommen, aber der Verein hat auf eine andere Art mitgeholfen, kulturelles und musisches Leben in Obernburg zu fördern. Ich darf erinnern an verschiedene Veranstaltungen, die der Verein in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Imhof und der Stadtverwaltung durchgeführt hat. Wenn unter anderem Chöre wie die Wiener Sängerknaben, Trientiner Bergsteigerchöre, der Würzburger Domchor mit Orchester oder Theater wie das Fränkische Theater Maßbach oder das Hans-Sachs-Theater aus Nürnberg  in Obernburg zu hören und zu sehen waren, dann auch deshalb, weil der HVV gute organisatorische Arbeit und zumTeil auch einen finanziellen Beitrag geleistet hat.

Eine über mehrere Jahre nach der Methode “trau mich nicht” vor uns hergeschobene Absicht wurde zum 1. April 1974 endlich umgesetzt. Mit der Herausgabe des Obernburger Mitteilungsblattes “Rund um den Almosenturm” ging für viele ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Nicht nur die Bevölkerung, auch der Bürgermeister, die Stadtverwaltung und der größte Teil des Stadtrates begrüßten die Herausgabe durch den HVV. Nur zwei oder drei Stadträte konnten und wollten den Herausgeber nicht akzeptieren. Seit 1987 ist die Stadt selbst nun Herausgeber vom “Almosenturm”.

Aus dem Jahre 1977 möchte ich kurz eine Aktion einflechten, die der HVV mit der Klasse 10c der Staatlichen Realschule durchgeführt hat. Es war eine willkürliche, also keine repräsentative Umfrage unter Passanten über die Geschäfts- und Verkehrssituation in Obernburg. Etwa die Hälfte der Befragten wohnten in Obernburg, die andere Hälfte war wegen Berufstätigkeit, Arztbesuch oder zum Einkaufen in der Stadt:

  • 85% der Befragten waren mit dem Angebot in den Geschäften zufrieden.
  • Fast ebensoviele aber fühlten sich durch den Verkehr behindert oder belästigt.
  • 76% der Leute waren dafür, daß die Römerstraße zur Fußgängerzone wird, wenn die Umgehungsstrasse fertig ist.
  • Von 20 befragten Kaufleuten waren 9 für eine Fußgängerzone.
  • 10% der Kunden würden weniger in Obernburg einkaufen, wenn sie außerhalb parken müßten.
  • Der größte Teil der Befragten würde eine Entfernung von 500 bis 800 m vom Parkplatz bis zur Römerstraße akzeptieren.

Wie wohl heute eine solche Befragung ausfallen würde?
Doch zurück zur Chronik. In der Mitte der 70iger Jahre nahm der Satzungspunkt “Werbebeihilfe für die Geschäftswelt” soviel Zeit in Anspruch, daß für andere Punkte kaum noch Zeit blieb. Es wurde deshalb ein eigenes Werbeteam gegründet, das außerhalb des HVV arbeiten sollte. Ein Jahr später kehrte dieses Team aber wieder in den HVV zurück und sollte dort als sogenannte Initiativgruppe für die Geschäftswerbung zuständig sein. Etwas später bildeten einige Geschäftsleute doch einen eigenständigen Gewerbeverein, der sich dann vom HVV abtrennte. Daß diese Entwicklung richtig und sinnvoll war, kann ich heute noch nicht mit Überzeugung bejahen; für den HVV war diese Absplitterung – davon bin ich allerdings fest überzeugt – nicht zum Nachteil. Nach seinem Ausscheiden aus der Vorstandschaft im Jahre 1982 wurde Franz Maier zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Franz Maier verstarb leider viel zu früh am 25. Dezember 2005.

Roland Hofmann
1. Vorsitzender
von 1982 - 1987

Es wurde ein neuer Vorsitzender und auch eine gänzlich neue Vorstandschaft gewählt. Roland Hofmann versuchte vor allem durch Aufteilung in verschiedene Interessen- und Arbeitsteams die einzelnen Gruppierungen zusammenzuhalten und das Vereinsklima wieder zu verbessern. Zumindest eine von den von Herrn Hofmann ins Leben gerufenen Gruppen ist inzwischen völlig eigenständig noch heute für Obernburg sehr aktiv und erfolgreich. Es ist der AK-Kultur. Sehr viel Publikum nach Obernburg brachten die von Herrn Hofmann zusammen mit der Tuspo durchgeführten Nikolausläufe, eine Aktion, die leider heute nicht mehr durchgeführt wird.

 

Nachdem 1987 Herr Hofmann als 1. Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung stand, gelang es nach fast nagendem Zureden, Herrn Rolf Mühre als 1. Vorsitzenden zu gewinnen, nur für zwei Jahre, wie er sagte, und es wurden nicht die schlechtesten. Ein Flößerfest am 5.7.1987 anläßlich einer Anlandungszwischenstation des Miltenberger Jubiläumsfloßes auf der Fahrt nach Aschaffenburg an den Obernburger Mainanlagen brachte zwar eine gehörige Portion Arbeit mit sich, war aber so gelungen, daß man noch heute davon spricht und, was für ein weiteres Vorhaben sehr wichtig war, es brachte einen ansehnlichen Reingewinn. Und diesen Gewinn konnte der Verein gut brauchen , denn der Gänsrain, Obernburgs Mainstraße, wartete schon seit dem Umbau der alten Mainbrücke zum Fußgängersteg auf Bereicherung und Verschönerung. Nach einer Idee unseres Mitgliedes Josef Ederer ließ der HVV, unterstützt von Anliegern der Mainstraße, der Stadt Obernburg sowie von den Geldinstituten Kreissparkasse Obernburg und Raiffeisenbank Obernburg, die Gänselieslgruppe herstellen. Nach Vorentwürfen der Tochter Monika unseres Mitgliedes Friedrich Müller fertigte der Künstler Gerhart Gröters die Gruppe in Bronzekunstguß. Am 13. Mai 1990 wurde das Werk im Rahmen einer kleinen Feier aufgestellt. Der HVV brachte dafür 25.000 DM auf.

Rolf Mühre,
1. Vorsitzender
von 1987-1991

Bei dem Festzug zum Mümlingtalfest 1987 konnte der HVV von allen beteiligten Gruppen den besten Eindruck hinterlassen. Eine Originalpostkutsche aus der Zeit der Jahrhundertwende, gezogen von 4 Schimmeln und begleitet von 12 Reisenden in historischen Kostümen wurden zum Glanzpunkt des Festzuges.

1991 waren bei Rolf Mühre, der am 2.6.2011 viel zu früh verstarb, aus den zugesagten zwei Jahren inzwischen doch vier geworden und nun half auch gutes Zureden nicht mehr. Es galt einen neuen Vorsitzenden zu finden. Ich bin überzeugt, daß die Verantwortlichen nicht nur eine gute und glückliche Hand hatten, sie machten einen optimalen Griff. Im inzwischen eingefahrenen Rhythmus war wieder ein “echter Obernburger” als Vorsitzender an der Reihe. Werner Trunk, ein junger – er ist genau 14 Tage jünger als sein Verein – sehr interessierter und ausgeglichener Mann ist seit 1991 bemüht, dem Verein neue Impulse zu geben. Er legte andere Schwerpunkte und dies tut dem Verein offensichtlich gut. Vieles, was in dem neuen, von den Besuchern hochgelobten Römermuseum geschieht, wäre ohne die Mitarbeit von HVV-Mitgliedern nicht so ohne weiteres zu bewältigen. Werner Trunk macht sich nicht nur viel Mühe für Mitarbeit und Aufsicht zu sorgen, er entwickelt – und das glaube ich ist noch viel höher zu bewerten – immer wieder neue Ideen, um vorwiegend jungen Leuten die römische Vorgeschichte unserer Stadt näher zu bringen. Unter Werner Trunk hat sich im HVV auch eine Gruppe gefunden, die in historischen Kostümen Tänze der Renaissancezeit einstudiert und inzwischen bei mehreren Auftritten außerhalb Obernburgs die Stadt gut vertreten hat.

Trunk Werner

Werner Trunk
1. Vorsitzender
von 1991 - 2005


Unvollständig wäre die Abhandlung “50 Jahre HVV”, würde man nicht noch eine Veranstaltung des Vereins erwähnen, die nunmehr schon 10 Jahre einen festen Stamm von Zuhörern begeistert .Der Mundartabend von und mit unserem Mitglied Hans Meserle zählt, und jetzt benütze ich dieses ach so schöne Neudeutsch, zu einem Highlight des Vereinsjahres.

Ich habe in diesem gerafften Rückblick auf 50 Jahre Heimat- und Verkehrsverein schon angesprochen, daß leider nur mehr ein Gründungsmitglied unter uns sein kann. Ich denke, und der Vorsitzende hat es auch eingangs erwähnt, es ist angebracht, heute in aufrichtiger Dankbarkeit sich all derer zu erinnern, die sich in den 5 Jahrzehnten mit Geschick, Können und Ausdauer für den Vereinszweck eingesetzt haben.

Vor einigen Wochen wurde in einer Ausschußsitzung sinngemäß folgendes gesagt; “Wir arrangieren uns zur Zeit sehr stark für Arbeiten im Zusammenhang mit dem Römermuseum. Das wollen wir auch weiterhin tun, aber satzungsgemäß haben wir noch andere Aufgaben und andere Ziele. Auch diesen wollen wir nachkommen.”

Ich wünsche dem Verein, der Vereinsführung und allen Gönnern des Heimat- und Verkehrsvereins Obernburg eine glückliche und erfolgreiche Zukunft.


Franz Maier

 





Mitgliederliste 2
Mitgliederliste 1

Kopien der Mitgliederliste bei der Vereinsgründung 1949

Hier nun kurz die Vereinsgeschichte nach 1999:

Werner Trunk, der viel zu früh am 23. August 2012 verstarb,  leitete 14 Jahre lang die Vereinsgeschichte bis zur Hauptversammlung am 22.4.2005. Einige Aktivitäten unter seiner Vereinsführung sollen hier erwähnt werden:

Weinausschank im Rathauskeller, Frühjahrs- und Grenzwanderungen, Vereinsausflüge, Pflege nachbarschaftlicher Beziehungen mit Nachbarvereinen, Mundartabende, Weihnachtsbrief und Obernburger Blätter, Aufsicht im Römermuseum durch Vereinsmitglieder, Aufstellen von Gedenksteinen, Anbringung von Straßennamen- Zusatzschildern. Für seine geleistete Arbeit dankte ihm der Ehrenvorsitzende Franz Maier bei der Hauptversammlung am 22.4.2005, bei der Helmut Wörn zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Werner Trunk übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden.

Helmut Wörn
1. Vorsitzender
seit 22.4.2005