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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Das Obernburger Stadtwappen

Unter Wappen verstand man ursprünglich die gesamte Rüstung, an welcher im Heer ein Bewaffneter von den anderen unterschieden wurde. Später übertrug sich der Sinn dieser Kenntlichmachung auf Schild-, Helm- und Fahnenzeichen. Die erblich gewordenen Wappen übertrugen sich auf ganze Geschlechter oder Gemeinschaften, wie Länder, Städte, Bistümer, Zünfte etc.

Obernburg stand bei der Stadterhebung im 14. Jahrhundert unter der Oberhoheit des Kurfürstentums Mainz. Bis 1814 führte die Stadt daher das "Mainzer Rad" im Wappen. Auf dem Siegelabdruck stand:

S. Opidi Obernburg.

Das jetzige Wappen führt die Stadt Obernburg seit 1818. Nachdem die Stadt bayerisch geworden war, entsprach das Stadtsiegel mit dem "Mainzer Rad" nicht mehr den politischen Gegebenheiten. Das neue Stadtwappen ist bereits in der Bürgermedaille von 1819 abgebildet. Ob man es willkürlich angenommen hat, kann nur vermutet werden. Tatsache ist, daß man auf bestimmte Gegebenheiten zurückgegriffen hat.

Das Wappen (1) der Stadt zeigt in Silber auf grünem Schildfuß einen roten Hirsch, der eine goldene Traube mit grünem Rebstock im Maul trägt. Am Schildrand befindet sich ein angeschnittener grüner Baum.

Obernburg besaß als einziges Gemeinwesen im Landkreis, neben Miltenberg seit Jahrhunderten die große und kleine Jagdberechtigung (3), die von den Kurfürsten immer wieder angefochten wurde. Der Hirsch versinnbildlicht dieses Recht des freien Jagdbanners auf eigener Gemarkung.

Der Laubbaum nimmt Bezug auf den ausgedehnten Waldbesitz. Eigenartigerweise sind die Kommunen links des Maines mit großen Waldflächen versehen, was mit der geschichtlichen Entwicklung zu erklären ist.

Der Rebzweig ist offensichtlich eine Anspielung auf den Weinbau, der bereits im 19. Jahrhundert betrieben wurde. Damals wurde Rotwein angebaut, "Französischer Wein" genannt, da man die Reben aus Frankreich eingeführt hatte. Noch u Beginn des 19. Jahrhunderts spielte der Weinbau eine wesentliche Rolle, heute ist er durch Obstanlagen ersetzt.

Die das Wappenschild umgebenden Farbgebungen der Wappen gehen wohl auf den damaligen Zeitgeist und französisches Vorbild zurück. Die Mauerkrone mit drei, vier und mehr Türmen steht in der Heraldik für die Bedeutung der Städte.

Sowohl Symbole wie Farbgebung der Wappen sind überliefert. Die Farben im Stadtwappen in der Fahne der Stadt Obernburg sind allerdings falsch dargestellt und sollten geändert werden, denn die fehlerhafte Darstellung wird allzuleicht übernommen. Die Verwendung des Wappens für künstlerische oder andere Zwecke (außer für Werbung) ist zulässig, bedarf aber der Zustimmung des Stadtrats. Bei derartigen Vorhaben sollte ein Heraldiker zu Rate gezogen, oder beim Bayerischen Staatsministerium des Innern (Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns) Erkundigungen eingeholt werden.

Die Flagge der Stadt Obemburg ist rot und weiß. Das bedeutet: Rot neben der Fahnenstange, dann weiß. Als Hißflagge ist oben rot und unten weiß. Auch solche Kleinigkeiten haben ihre Bedeutung.

Peter Burkart


(1)  Graphische Darstellung des Wappens und der Farben
(2)  Dr. Klemens Stadler, Deutsche Wappen, Bd. 6, 1968
(3)  Wilhelm Störmer, Historischer Atlas von Bayern (Miltenberg 1979)
       Helmut Wohner, Historischer Atlas von Bayern (Obernburg 1968)
(4) Gert Oswald, Lexikon der Heraldik, 1984