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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Obernburger Vereinsgeschichte/n - Der Musikverein

Die erste schriftliche Nachricht über Musik in Obernburg ist aus dem Jahre 1652 erhalten. Pfarrer Bilstein hielt in diesem Jahr eine Prozession nach Aschaffenburg ab. Dabei verzehrten der Pfarrer, der Schulmeister, die Musikkapelle und die Chorknaben auf Kosten der Stadt in einem Aschaffenburger Lokal für 3 Gulden und 10 Kreuzer. Im gleichen Jahr zog man noch mit der Prozession nach Eisenbach. Diese beiden Bemerkungen in den Stadtrechnungen sind die ältesten Nachweise für eine Musikkapelle in Obernburg. Später werden die Aufzeichnungen häufiger. So lesen wir, dass die Kapelle am 9.9.1685 den Hauptgottesdienst mit ihren Chorälen verschönerte oder am 7.9.1742 die erste Prozession nach Dieburg begleitete. Pfarrer Johann Faulhaber schreibt 1820: „Für Kirchen und Stadtmusik wurden angeschafft: eine Posaune für 22 Gulden und ein Serpent für 34 Gulden.“ In den Kirchenrechnungen von 1840 wird extra vermerkt, dass Instrumente und Musikalien, Noten und dergleichen von der Stadt gekauft und unterhalten würden. Ab 1871 wurde der jährliche Lohn der Musikkapelle von zehn auf sechzehn Gulden erhöht.

Mit der Gründung von Vereinen Mitte des 19. Jahrhunderts musste die Musikkapelle neben der Kirchenmusik auch für die Mitgestaltung der Vereinsfeste sorgen. Eine Wende der Stadtmusik brachte 1920 eine Anregung des damaligen Bürgermeisters Heinrich Wörn, die zur Gründung einer Stadtkapelle führte.

Das Bild zeigt Mitglieder der Gründungskapelle

Es folgten betriebsame Jahre mit einem aufblühenden Vereinsleben, mit jungen, begeisterten Musikern, die unter Walter bald eine weit bekannte Musikkapelle wurden. Durch die guten Verbindungen mit der Stadtkapelle Klingenberg wurden auch die schweren Jahre des Zweiten Weltkrieges ohne Ausfall der musikalisch mitzugestaltenden Veranstaltungen bewältigt.

Aufgrund eines Regierungserlasses musste die Stadtkapelle 1948 in einen Verein umgewandelt werden. Die Gründungsversammlung im Gasthaus „Zur Sonne“ (heute Kreissparkasse) wählte Otto Helm zum 1. Vorsitzenden. Dirigent war Karl Walter, der 1950 die Stabführung an Karl Koch abgab. Die Stadtkapelle änderte ihren Namen in „Musikverein Obernburg e.V.“. Der Verein bestand aus 18 aktiven Musikern und 86 Mitgliedern.

In den folgenden Jahren war es der bis ins hohe Alter aktive Dirigent Karl Koch, der es auch in kritischen Zeiten verstand, eine Blas kapelle zu formen und zusammen zuhalten, die weit über dem Normalmaß lag, wovon zahlreiche Auszeichnungen, erworben in Wettbewerben und Wertungsspielen zeugen.

1951 feierte man zum 30. Jubiläum ein Werbemusikfest. Das 40-jährige Gründungsfest wurde 1961 mit einem großen Konzert begangen.

Vom Nordbayerischen Musikbund wurde der Verein 1965 unter Vorstand Anton Müller mit der Ausrichtung des Bun desbezirksmusikfestes betraut. Das drei tägige Fest wurde zu einer beachtens werten Demonstration für die Blasmusik. Über 40 Kapellen kamen nach Obernburg, darunter auch die Jugendblaskapelle Neuhaus/ Oberpfalz.
 

Das Bild zeigt die Stadtkapelle 1965

Durch sie wurden viele Obernburger Jugendliche angespornt, ein Musikinstrument zu erlernen. Mit unermüdlichem Fleiß sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Ausbildern konnte die neu gebildete Jugendkapelle unter ihrem Dirigenten Karl Koch bereits zur Kirchweih 1966 ihr Können unter Beweis stellen.

1969 war der Verein auf 23 Aktive, 22 Jungmusiker, 194 Mitglieder und 13 Ehrenmitglieder gewachsen. Die Mitgliedschaft resultierte in erster Linie als Ausdruck des Dankes der Bevölkerung Obernburgs für die gute Musik und nicht zuletzt wegen der Geselligkeit im Verein, die noch heute besonders gepflegt wird.

Jugendkapelle 1971 mit Dirigent Karl Koch und Vorstand Anton Müller

Zum 50. Vereinsjubiläum 1971 hatte der Verein über 250 aktive und passive Mitglieder. Das aus diesem Anlass gefeierte Fest wurde an vier Tagen ausgerichtet und bot Unterhaltungsmusik, Klassik, Pop und moderne Tanzmusik.

Am 1.3.1974 wurde Franz Pilzweger zum 1. Vorsitzenden des Vereines gewählt. Zweite Vorsitzende waren in diesem Zeitraum: Arthur Becker, Wolfgang Bischof und Michael Englert. Seit 1974 ist Hermann Englert nun bereits Schriftführer. Karl Koch übergab den Dirigentenstab an Heinz Raab, der die Kapellen im gleichen Sinne weiterführte und dies immer wieder unter Beweis stellte.

Bei festlichen Kommersen, Prozessionen oder den schon zur Tradition gewordenen Weihnachtskonzerten mit dem Gemischten Chor Obernburg und anderen auch auswärtigen Musikgruppen hat die Kapelle immer einen tragenden Part sowie die Regie der Konzerte übernommen.

Anfang der 80er Jahre entstand eine neu formierte Jugendkapelle, die unter Heinz Raab sehr erfolgreich arbeitete und vielen Obernburgern durch die Auftritte bei Festen und Standkonzerten in guter Erinnerung ist. Viele dieser Jungmusiker sind heute tragende Säulen in der Kapelle und dem Verein.

Dies bewies auch die unter der Leitung von Kornel Reis stehende, dem Verein angegliederte und weit über Obernburg hinaus bekannte Unterhaltungs- und Stimmungskapelle „Die Obernburger“. Diese Kapelle, die nicht nur im bayerisch-hessischen Raum, sondern in Nord- und Süddeutschland und dem benachbarten Ausland sehr beliebt und anerkannt war und ist, ging im Jahre 1967 aus dem Blasorchester hervor.

Der damalige 1. Vorsitzende Franz Pilzweger war mit dem damaligen 2. Dirigenten Rudi Karches maßgeblich am Zustandekommen dieser Stimmungskapelle beteiligt, die anfangs noch unter der Leitung von Karl Koch stand. In der Folgezeit wurde sie von Rudi Karches, Walter Rudolph, Hans Kenner, Kornel Reis und heute von Johannes Rehak geleitet. Bei Walter Rudolph und Kornel Reis handelte es sich um ehemalige Mitglieder der Jugendkapelle, die durch vereinseigene Ausbildung und im weiterem Verlauf durch Eigeninitiative und Selbststudium Führungsaufgaben übernommen haben.

Von 1974 bis 2002 war Franz Pilzweger 1. Vorsitzender des Musikvereins, seitdem führt Harald Schröter den Verein. Die Mitgliederzahl ist weiter angewachsen und  betrug bei der Generalversammlung 2007 bereits 271 Mitglieder, davon 64 Aktive, (33 unter und 31 über 18 Jahre, 24 weiblich und 40 männlich).

Als Dirigenten waren nach 1974 verpflichtet: Heinz Raab, Rudi Karches, Walter Rudolph, Hans Kenner, Kornel Reis und Uli Sauerstein. Seit 2007 steht das Blasorchester unter der Leitung von Reiner Hanten

Das Orchester stellte ständig seinen qualitativen Fortschritt unter den jeweiligen Dirigenten in vielen Auftritten unter Beweis. Dies war jedoch nur durch großen Übungs- und Probenfleiß der einzelnen Musiker zu erreichen, die damit beigetragen haben, dass sich das Orchester zu dem heute bekannten Klangkörper entwickeln konnte. Im vergangenen Jahr wurde eine 2. Jugendkapelle (geleitet von Manuel Reis) zusammengestellt, in der die jüngsten Musiker gemeinsam ihrem Hobby frönen und ihr Können darbieten (wie bereits bei der Serenade 2007).

Die Geselligkeit im Verein ließ und lässt noch heute keine Wünsche offen. Es sei hier nur auf einige Aktivitäten hingewiesen, wie den jährlichen Ausflug, das Aufhängen des Kerbborsches, im Spätherbst an „Das Konzert“ in der Stadthalle, die vorweihnachtlichen Konzerte, die Wanderungen oder das Lackefleischessen am Waldhaus, die Rosen montagsbälle oder auch die Pfingstveranstaltungen in Celle-Garsen, die sowohl bei den Bürgern als auch den Mitgliedern des MVO ein jährlicher Glanzpunkt der Vereinsgeselligkeit waren und sind.

Dem Musikverein Obernburg ist zu wünschen, dass auch in Zukunft das musikalische Erbe wie bisher zur Freude der Bürger Obernburgs und aller Freunde der Blasmusik fortgesetzt wird. Die kulturelle Arbeit sowie die Geselligkeiten im Verein sollten in dem bekannten Maße fortgeführt werden, damit auch nachfolgende Generationen, wie der Musikverein heute, mit Stolz auf das Erbe der vorausgegangenen Generationen zurückblicken können.

 

Siegbert Koch

Die Homepage des Musikvereins finden Sie unter www.mv-obernburg.de