Der einsetzende Rückzug der Reste der einst so stolzen Deutschen Wehrmacht war sehr traurig. Von Kampfverbänden konnte man bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr sprechen.
Solch eine noch relativ intakte Einheit passierte Obernburg kurz vor dem Eintreffen der Amerikaner. Von meinem Vater erfuhr ich später, dass ein deutscher Offizier vorhatte, das Obere Tor zu sprengen, um das Vorrücken der Amerikaner zu behindern.
Zusammen mit einigen Obernburger Mitbürgern wollte er dem Offizier klar machen, dass diese Sprengung sinnlos sei, da der Weg über die Adolf-Hitler-Straße (heute Lindenstraße) dann immer noch frei wäre.
Die Antwort des Offiziers war: „Dann werden wir hier noch eine Reihe Häuser sprengen müssen!“ Der Protest der Bürger und das schnelle Vorrücken der Amerikaner verhinderten diesen Wahnsinn.
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