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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Von der Kinderbewahranstalt zur modernen Kindertagesstätte

Im Juli 2014 wurde nach gut 13 Monaten Bauzeit die neue Kindertagesstätte „Altstadt“ in der Frühlingstraße im Rahmen eines Festes offiziell gesegnet und in Betrieb genommen. Grund genug auf über 150 Jahre Kinderbetreuung in Obernburgs Altstadt zurückzublicken.

2014-42-1 Lageplan erste Mädchenschule mit Text und Pfeil

Die Geschichte der Kleinkinderbetreuung in Obernburg ist eng verbunden mit den Schwestern des Ordens der Armen Schulschwestern. Nachdem der Obernburger Stadtmagistrat für 313 Gulden und sechs Kreuzer im damaligen Anwesen Helm, heute Textilhaus Reichert, in der Römerstraße Wohnräume für die Schwestern und Schulsäle für die Kinder eingerichtet hatte, trafen am 4. November 1851 die ersten Schwestern in Obernburg ein. Es waren dies die beiden Volksschullehrerinnen Maria Margarete Schwenk und Maria Magdalena Rippich, sowie die Handarbeitslehrerin Maria Theresia Gillig. Sie wurden vom Mutterhaus ohne jede Vergütung durch die Stadt nach Obernburg geschickt, damit die weibliche Jugend besser als bisher Handarbeitsunterricht erhalten könnte.

In der Folge gab es dann Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Orden, die hiesigen Schulschwestern auch für die Errichtung einer Kleinkinderbewahranstalt einzusetzen. Weil der Orden aber nur Mädchen aufnehmen wollte, zogen sich die Verhandlungen sehr in die Länge.

Bemerkenswert ist ein Schreiben vom 25.9.1860 aus München: „dass, nachdem der Hl. Stuhl durchaus darauf besteht, dass von weiblichen kirchlichen Institutionen nur die weibliche Jugend unterrichtet und erzogen werden soll, kann und wird unsere Institution sofort auch für die Bewahranstalt nur die Mädchen annehmen; für die kleinen Knaben stellen wir eine weltliche Jungfrau zur Bewachung und Beschäftigung ein, die schon, auch der Moralität wegen, in Zimmern abgesondert sind, was nicht minder die verschiedenen Arbeiten, Spiele und Beschäftigungen der Kinder erfordert.“

Am 21. August 1860 war es endlich soweit: Die Stadtverwaltung erklärte sich bereit, die Kleinkinderbewahranstalt mit der ersten Mädchenschule zu verbinden. Die Schulschwestern übernahmen für 150 Gulden jährlich die Betreuung der Kinder.

2014-43-1 Aufruf an die Frauen

 

Am 16. Dezember 1860 gab es durch Pfarrer Carl und Bürgermeister Kress einen Aufruf an alle Frauen in Obernburg, über die Nützlichkeiten und Vorteile einer eigenen städtischen Kleinkinderbewahr-anstalt nachzudenken.

 

So wird das Jahr 1860 als Geburtsjahr der Kleinkinderbetreuung in Obern-burg angesehen.

 

Als 1862 durch den Neubau des Gerichts- und Bezirksamtes die Frohnfeste (Gefängnis) der Stadt frei wurde, baute man dieses Gebäude im Stiftshof bis 1864 zur Kleinkinderbewahranstalt um. Nachdem eine Aufseherin gewählt und Statuten für die Institution erlassen worden waren, konnte die bescheiden einge-richtete Anlage am 11. September 1865 eröffnet werden. Cornelia Stoll von 1865-1867 und Karolina Weiler von 1867-1887 betreuten hier 60-80 Kinder. Ihre Vergütung betrug täglich 30-40 Kreuzer (ca. 1,20 Mark = ca. 0,60 €).

Auszüge aus den Statuten von 1865

Im Namen seiner Majestät des Königs

§ 1.  Zweck der Anstalt ist, Kinder, deren Eltern durch ihre Berufsarbeiten oder aus irgendeinem anderen Grunde an der gehörigen Erziehung oder Beaufsichtigung gehindert sind oder sie ihnen nicht angedeihen lassen können, in sichere Aufsicht und Pflege zu nehmen.

§ 2.  Die Hauptaufgabe der Anstalt ist, die Kinder an Reinlichkeit und Ordnung, an frommen Gehorsam, an Sittlichkeit und Tätigkeit zu gewöhnen, ohne dabei die freie und naturgemäße Entfaltung des jugendlichen Gemütes zu hemmen, den befindlichen Frohsinn zu verkümmern oder der Schule vorzugreifen. Hauptsächlich bleibt der Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen streng verboten. Die allgemeinen Vorschriften für diese Anstalten vom 17. Oktober 1839 müssen die Grundlage auch für diese Einrichtung der hiesigen Kleinkinderbewahranstalt bilden.

§ 3.  Die Aufsicht über die Anstalt steht der königlichen Lokalschulinspektion, der Stadtverwaltung und dem Armenpfegschaftsrat zu. Sollte sich dahier ein Frauenverein gründen, so wird dessen Ausschuss ein Mitaufsichtsrecht eingeräumt.

§ 4.  Nur gesunde Kinder und solche, welche in ihrer körperlichen Ausbildung soweit vorgeschritten sind, dass sie keiner besonderen Pflege mehr bedürfen, können in die Anstalt aufgenommen werden. In der Regel sollen die Kinder 2 1/2 Jahre alt sein, wenn sie aufgenommen werden und der Austritt erfolgt bei eintretender Schulpfichtigkeit.

§ 5.  Ärmere Kinder haben bei der Aufnahme vor minder armen den Vorzug, ebenso auch Kinder solcher Eltern, deren Beschäftigungsweise ihnen die eigene Erziehung ihrer Kinder nicht wohl erlaubt.

§ 6.  Die einmal aufgenommenen Kinder müssen die Anstalt täglich besuchen und verlieren durch öfteres unentschuldigtes Ausbleiben den Anspruch auf Benützung derselben.

§ 7.  Die Kinder müssen im Winter morgens um 8 Uhr, im Sommer um 7 Uhr in reinlichen Kleidern und wohl gewaschen in der Anstalt erscheinen. Sie verlassen die Anstalt und müssen abgeholt werden: im Winter um 5 Uhr, im Sommer um abends 7 Uhr. An Sonntagen bleibt die Anstalt geschlossen, ebenso an Feiertagen.

§ 8.  Für jedes Kind muss täglich 1 Kreuzer Aufsichtsgeld und wenn es über Mittag in der Anstalt verköstigt wird, für die Mittagskost 2 Kreuzer bezahlt werden. Diese Gelder müssen an jedem Montag für die folgende Woche der Aufseherin übergeben werden.

 

Am 20. Juni 1887 übergab die Stadt Obernburg die Kleinkinderbewahranstalt an den Orden der Armen Schulschwestern. Von nun an betreuten eine Schwester und eine Schwesterngehilfin die Obernburger Kinder. Die Kleinkinderbewahranstalt wurde zusammen mit der Handarbeitsschule in die 1879 erbaute neue Mädchenschule (jetzt Stadtbücherei) verlegt.

Im Jahr 1903 wurde der Wunsch laut, die Kleinkinderbewahranstalt aufgrund häufiger Störungen durch die Kleinkinder aus dem Mädchenschulhaus herauszunehmen. Außerdem wurde der Saal, welcher von der Anstalt benutzt wurde, dringend als Wohnung für die Schulschwestern benötigt.

2014-45-1 Plan 1905

 

Der Stadtmagistrat beschloss am 1. Februar 1905 den Neubau eines zweigeschossigen Gebäudes mit einem Tummelplatz an der Frühlingsstraße neben dem Mädchenschulgarten mit einem Kostenaufwand von 15.000 Mark.

 

Die Ursprungsbausubstanz hat mit verschiede-nen Umbauten alle Zeiten bis heute überstanden.

In der Inflationszeit 1923 wurde beschlossen, dass die beiden Anstaltsschwestern und die Aufsichtsschwester als tägliches Gehalt den Preis von je einem Liter Milch erhalten. Ebenso wurden die Kosten für elektrische Beleuchtung für die Privatwohnung der Schwestern von der Schulkasse übernommen.

1924 waren insgesamt 140 Kinder in zwei Räumen untergebracht und eine Erweiterung war dringend erforderlich. Es entstanden Pläne für die Vergrößerung der Kinderbewahranstalt mit neuen Räumen für die Schwestern. 1925 erfolgten, wie geplant, der Umbau und die Vergrößerung des Gebäudes mit einem Kostenaufwand von 12.000 Mark durch die Stadt Obernburg.

2014-45-02 1905 Erdgeschoss

Erdgeschoss 1905

2014-45-1 1925_Erdgeschoss

Erdgeschoss 1925, im Obergeschoss befand sich eine Nähschule für junge Frauen und das Schwesternwohnheim.

2014-46-1 Ostseite 2014-46-2 Kindergarten von Römerstraße
2014-46-3 1932_Beschlußf

1925 hatte die Stadt Obernburg 2.113 Einwohner und 140-150 Kinder besuchten die Anstalt. Beiträge wurden nicht erhoben. Die Kosten für die zwei Kindergarten-schwestern wurden aus der Stadtkasse bezahlt.
Ab 1932 musste dann aber nach einem Stadtratsbeschluss jeden Montag für jedes Kind ein wöchentliches Aufsichtsgeld von 10 Pfennigen der Anstaltsschwester übergeben werden.

Im Jahr 1934 erhielten Kinderbewahranstalt und Schwesternwohnungen eine moderne Zentralheizung.

2014-46-4 Jahrgang 1936_1937_Gruppenbildf

Bild oben:
Schwester Septima und Schwester Meta mit ihren “Kindern” von 1936/1937.

Bild rechts:
Schwester Septima und Schwester Meta am damaligen Eingang.

2014-46-5 Meta_Septima_Eingang Pfaffengassef

Von 1939 bis 1945, während der Kriegszeit, wurde die Einrichtung aufgelöst. Alle Armen Schulschwestern wurden entlassen und sollten zu ihrem Mutterhaus nach Würzburg zurückkehren. Der damalige Postmeister Josef Miltenberger nahmen die Schwestern in sein Haus in der Frühlingsstraße auf, um sie vor dem gefährlichen Weg nach Würzburg zu bewahren. Hier waren die Schwestern während der Nazizeit gemeinsam mit der Familie des Postmeisters, zum Teil unterm Dach, in kleinen Nischen, untergebracht.

2014-47-1 1940_Mainwiesen_Gärdschef 2014-47-2 Kinder im Garten

Zum Kindergarten der Nachkriegszeit gehörte auch das Spielen im „Anschdaldsgädsche“ an der Besch gegenüber den früheren Tennisplätzen.

2014-47-3 Jahrgang 1945 und 1946f
2014-47-4 1955_Gruppe_Schwester_Elmaf

Jahrgang 1945/46

Jahrgang 1955
mit Schwester Elma

1955 erfolgte die Erweiterung des Kindergartens durch einen Neubau (Anbau an die Mädchenschule) mit Schwesternwohnheim. Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes befanden sich ein Turnraum und ein Gruppenraum.

2014-47-5 Kiga und Schule vor Umbau 1955
2014-47-6 Luftaufnahme nach Umbau 1955f

Links vor, rechts nach der Erweiterung von 1955

Seit 1955 wird in Obernburg auch nach den Ideen Fröbels (1782-1852), der als Vater des Kindergartens gilt, gearbeitet und der Begriff „Bewahranstalt“ durch „Kindergarten“ ersetzt.

2014-48-1 1958 Gruppenfoto

Mit Schwester Elma im Turnraum

2014-48-3 1955_Vorschulkinder

Vorschulkinder 1955

2014-48-2 1955 Schwester Elma im Gruppenraumf

Mit Schwester Elma im Gruppenraum

2014-48-4 Tante Margot

Schwester Elma und Erzieherin “Tante Margot”

2014-48-5 Tante Elfriede

Schwester Elma mit Erzieherin “Tante Elfriede”

2014-48-6 Isolde Friedlinde Elma 1967f

Gruppenaufnahme von 1967 mit den Schwestern Isolde, Friedlinde und Elma. Schwester Isolde Röll übernahm 1970 die Leitung des dreigrup-pigen Altstadtkindergartens.

Als 1975 der Kindergarten nicht mehr den neuzeitlichen Anforderungen entsprach, forderte die Regierung die Renovierung und einen teilweisen Neubau nach den Vorschriften des Kindergartengesetzes, ansonsten müsse der Kindergarten geschlossen werden. Damals besuchten 135 Kinder die Einrichtung. In dem dreigruppigen Kindergarten konnten die Vierjährigen wegen Platzmangels nur halbtags, die Dreijährigen nicht aufgenommen werden. Nachdem Umbau und Erweiterung durch die Stadt Obernburg beschlossen waren, mussten ca. 50 Kinder in einem „Ausweichquartier“ untergebracht werden. Die „Enka-Glanzstoff“ stellte hierfür Räumlichkeiten zur Verfügung.

2014-49-1 Kiga beiEnka
2014-49-2 Kigafest 1975

Zur finanziellen Unterstützung der Stadt für diese Maßnahme gründete sich ein Kindergartenbauverein. Erster Vorsitzender wurde Roland Hofmann, der auch dem Kindergartenbeirat vorstand. Um Gelder zu sammeln, wurde am 15. Juni 1975 das erste Kindergartenfest gefeiert. Vom Erlös wurden neue Turn-geräte angeschafft.

In den nächsten Jahren folgten weitere Feste, zum Teil über mehrere Tage. Die Erlöse kamen dem Kindergarten für die Renovierung und Erweiterung zugute.

Im Januar 1976 gab der Stadtrat grünes Licht für den Neubau und die Gesamtrenovierung.

2014-49-4 Neubau Kindergarten 1977 Luftaufnahme

Am 22. Oktober 1976 fand für das Verbindungsstück zwischen Alt- und Neubau das Richtfest statt. Im Neubau entstanden ein Gruppen- und Intensivraum, ein Werkraum sowie ein Leiterinnenzimmer, eine Teeküche und ein großer Vorraum.

Im Januar 1977 konnten die zwei „ausgelagerten“ Kindergartengruppen wieder in den in der Zwischen-zeit renovierten Altbau einziehen. Der Neubau wurde im Juni 1977 eingeweiht. Die Baukosten lagen bei etwa 500.000 Mark.

2014-50-1 1978_Wette_Schafe
2014-50-2 Gruppe 1983

Schwester Isolde mit den Vorschulkindern 1983

 

1977 und in den Folgejahren fanden immer wieder Veranstaltungen statt, deren Reinerlöse dem Kin-dergarten zur Verfügung gestellt wurden. Im Oktober 1977 trieben Bürgermeister Wendelin Imhof und Pfarrer Wendelin Lieb an ihrem gemein-samen Namenstag 50 Schafe durch die Innen-stadt und gewannen dadurch eine Wette, die beachtliche 8.000 Mark für den Kindergarten-bauverein erbrachte.

 

2014-50-3 Kiga Jahrgang 1978_2

Kinder des Jahrgangs 1978 beim Kindergartenfasching

2014-50-4 Jubiläum_isolde 1987

 

Im April 1987 feierte Schwester Isolde ihr 25-jähriges Jubiläum. In einer würdigen Feierstunde überreichte ihr Bürgermeister Wendelin Imhof die Goldene Ehrenmedaille der Stadt Obernburg.

Im August 1993 verließen die Schulschwestern für immer Obernburg. Die Kindergartenschwestern Isolde und Gertrudis wurden aufgrund von Schwesternmangel im Orden nach Schweinfurt versetzt. Die „Armen Schulschwestern unserer lieben Frau“ waren 142 Jahre in Obernburg segensreich tätig.

Nachdem die Schwestern Obernburg verlassen hatten, wurden die ehemaligen Schwesternwohnungen zu einem neuen dreigruppigen Kindergarten umgebaut. Er bekam den Namen „Sonnenschein“ und wurde von Heike Leder geleitet.

Der Altstadtkinderkarten wurde als eigenständiger Kindergarten „Regenbogen“ unter der Leitung von Annette Büchler weitergeführt. Er bekam von außen ein neues Kleid. Auch die gemeinsame Außenanlage der beiden Kindergärten wurde neu gestaltet.

Nach Abschluss der Arbeiten war nun genug Platz für alle Drei- bis Sechsjährigen in den Obernburger Einrichtungen. Das wurde damals auch zünftig gefeiert.

2014-50-2 Erzieherinnen 1995

Von nun an leisteten beide Institutionen zehn Jahre lang getrennte Arbeit, nutzten nur das angrenzende Außengelände zusammen und führten große Veranstaltungen wie beispiels-weise Kindergartenfeste gemeinsam durch.

Im Jahr 2004 fusionierten die beiden Einrichtungen schließlich und Frau Leder übernahm die Leitung des gemeinsamen Kindergartens „Sonnenschein und Regen-bogen“.

 

Das Bild zeigt das Personal der beiden Kindergärten 1995.

Zwischen 2004 und 2009 gab es eine grundlegende Umstrukturierung der Einrichtung und der Außenanlage. Dabei entstanden neue Lern- und Spielbereiche wie Snoezeleraum, Musikzimmer, Kreativwerkstatt, Spielpatz für Krippenkinder, Klettergarten, Spielwiese, Wasserspielanlage, Dschungelcafè, Bistro Afrika und Funktionsräume.

2014-52-1 Kindergarten 2014-52-2 KLETTERGARTEN 2014-52-3 Kindergarten

Erwähnt werden muss noch, dass der Kindergarten 2006 eine Kinderkrippe bekam. Zu Beginn waren in der „Bärchengruppe“ 13 Kinder angemeldet. Das jüngste war damals drei Monate alt.

2014-52-4 Bärchen_Korb 2014-52-5 Bärchen_Malen 2014-52-6 Bärchengruppe

2011 erfolgten kleinere Umbauten zur Integration einer weiteren Krippengruppe mit insgesamt zwölf Plätzen. In diesem Zusammenhang erfolgten auch Gespräche mit der Regierung von Unterfranken über eine mögliche Generalsanierung der Einrichtung. Diese regte an, über die Möglichkeit eines Neubaus nachzudenken, da die Kindertagesstätte in vielerlei Hinsicht nicht mehr den aktuellen Anforderungen gerecht wurde (Brandschutz, Barrierefreiheit etc.).

Im Januar 2012 traf sich der Stadtrat mit zahlreichen weiteren Teilnehmern zu einem ganztägigen Workshop. Hierbei hat man sich intensiv mit der Situation des Kindergartens auseinandergesetzt und verschiedene Lösungen aufgezeigt. Letztlich kamen zwei Varianten in die engere Wahl: Neubau auf dem Gelände neben der Stadthalle oder Abbruch und Neubau an gleicher Stelle.

Im Juni 2012 hat sich der Stadtrat mehrheitlich für die Variante Abbruch und Neubau an gleicher Stelle entschieden. Im August 2012 erhielt Herr Architekt Josef Roth aus Leidersbach den Planungsauftrag. Die Baugenehmigung wurde im Januar 2013 durch das Landratsamt erteilt.

Im April 2013 erfolgte der offizielle Spatenstich für den Neubau. Zuvor wurde der Kindergarten ausgelagert in die „Pavillons“, welche auf dem Gelände neben der Stadthalle aufgestellt wurden. Dem Spatenstich folgte am gleichen Tag eine Abbruchparty.

Bereits im Oktober 2013 konnten Richtfest und Grundsteinlegung gefeiert werden. In der Folge schritt die Baumaßnahme zügig voran. Anfang Mai 2014 war das Gebäude soweit fertiggestellt, dass die Kinder und das Personal in ihr neues Domizil einziehen konnten. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung erfolgte am 12. Juli 2014 die feierliche Segnung und Übergabe des Gebäudes.

Der frühere Name „Sonnenschein und Regenbogen“ konnte sich nie wirklich durchsetzen. Mit dem neuen Gebäude präsentiert sich die Kindertagesstätte nun mit neuem Namen und neuem Logo als KITA Altstadt Obernburg a.Main.

2014-53-1 Fassade
2014-53-2 Spielplatz 2014-53-3 Logo

Mit der neuen Kindertagesstätte „Altstadt“ verfügt die Stadt Obernburg über eine Einrichtung, die den Anforderungen an eine moderne Kindertagesstätte in allen Punkten gerecht wird. Helle, lichtdurchflutete und mit viel Gespür für die Farbgestaltung ausgestattete Räume zeichnen das Gebäude ebenso aus, wie die Barrierefreiheit. Die ebenfalls neu gestaltete Außenanlage lädt die Kinder zum Spielen und Toben ein. Insgesamt entstand eine Einrichtung mit großem Wohlfühl-Charakter.

Walter Berninger

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Quellen:
Chronik „Von der Kinderbewahranstalt zur modernen Kindertageseinrichtung“,
herausgegeben zum 150jährigen Jubiläum des Altstadt-Kindergartens Sonnenschein & Regenbogen der Stadt Obernburg am Main. Dem damaligen Chronikausschuss mit Heike Roos, Susanne Junge, Katrin Zöller und Heike Leder hierfür ein herzliches Dankeschön.
(Die reich bebilderte Chronik ist noch bei der Kita-Leitung erhältlich.)
Facharbeit im Leistungskurs Sozialkunde Kollegstufenjahrgang 2009/2011 „Kindergarten im Wandel der Zeit“, Verfasserin Stephanie Berninger