Die Stadthalle wurde 1926 gebaut. Bei ihrer Eröffnung übertrug Heinrich Wörn das Schankrecht, das er alljährlich durch einen Fassanstich für die Feuerwehr erneuert hatte, von seinem früheren Gasthaus “Zum Engel” auf die Gastronomie der Stadthalle. Für die Kirchturmspitze stiftete er den Engel, der früher Bestandteil des Wirtshausschildes war.
Überaus vielseitig war in den 20er Jahren sein Engagement in Politik und Wirtschaft. Er wirkte in vielen Vereinen mit. Auch in der Verwaltung der Sparkasse, der OVGO und als Vorsitzender des Bezirksrats (heute Kreistag) stellte er seine Schaffenskraft in den Dienst der Allgemeinheit. Er gründete die Wörnsche Stiftung für die Hinterbliebenen von Feuerwehrleuten. Seine vielseitige Betätigung in Politik und Wirtschaft fand Anerkennung in der Verleihung des Titels Kommerzienrat.
Als Bürgermeister hatte er sich der Bayerischen Volkspartei angeschlossen. Nachdem Hitler 1933 an die Macht gekommen war, ergriffen die Nationalsozialisten im Rahmen der Gleichschaltung auch auf der kommunalpolitischen Ebene alle Ämter. Heinrich Wörn wurde im Mai 1933 zum Rücktritt gezwungen. Hatte das damalige Bezirksamt dem Bürgermeister durch diese Maßnahme eine große Schmach zugefügt, so ehrte ihn der Stadtrat anlässlich seines 70. Geburtstags mit der Ehrenbürgerwürde. Am 20 März 1955 wurde der Altbürgermeister unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf Obernburgs Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.
Helmut Wörn
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