Gustel Konze wurde am 7. April 1900 in Obernburg als Sohn von Alexander und Emilie, geborene Fuchs, geboren, besuchte hier die Volksschule und dann das Gymnasium in Aschaffenburg. Er wuchs mit vier Geschwistern im OVGO-Haus auf. Bruder Ludwig wurde Geistlicher und war u. a. Pfarrer in Wenigumstadt; eine der drei Schwestern ergriff den Ordensberuf und nannte sich Mater Anselma.
Seine Studienzeit verbrachte Gustel in Mittweida in Sachsen. Seine Gattin Gertrud Loesche aus Halle an der Saale lernte er aber in Obernburg kennen, als diese während ihrer Ferienzeit in Obernburg bei der Weinhandlung Robert Semmler arbeitete. Im Februar 1926 führte er sie zum Traualter. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Gerd, Ilse und Ursula, die ihre Eltern mit acht Enkeln erfreuten.
Bei seinem Arbeitgeber, den einstigen Glanzstoffwerken Obernburg, war er von 1925 bis zu seinem frühen Tod 1965 als Technischer Angestellter beschäftigt. Zudem war er Schriftleiter der Werkszeitschrift, die er auch mit zutreffenden Karrikaturen illustierte. Er schuf dabei die Figuren „Fritz und Franz“, die über den Werks-Unfallschutz Zwiegespräche führten. Ferner gab er ein „Unfallbüchlein für Groß und Klein“ heraus.
Fast alle Vereine seiner Vaterstadt schätzten seine Mitgliedschaft und sein Universaltalent. Er hat den Vereinen seinen Stempel aufgedrückt. Auf sein Organisationstalent konnte man bei Festen und Geselligkeiten nicht verzichten.
Einige Vereine hat er aber auch mitgegründet, so die Handballabteilung des einst selbständigen Turnvereins (wurde im Dritten Reich mit der konkurrierenden Turngesellschaft zur Tuspo zwangsfusioniert), die Karnvevalsabteilung KATO, die Tennisabteilung und den Schachclub.
Die 1930 gegründete KATO ging aus den einstigen Faschingskneipen des Turnvereins hervor. Guko war Kneipwart und hatte sich damals als Überraschung einen Elferrat ausgedacht. Doch von den elf ausgewählten Humoristen hatten fünf „gekniffen“. So wurde die erste Elferratssitzung mit nur sechs Humorkanonen bestritten. Natürlich war Guko auch Präsident der KATO.
Gustel hatte geniale Fähigkeiten und war sehr vielseitig. Er war Heimatdichter und Poet, Humorist, Musiker und Sportler. Er verstand sich als Conférencier und Zauberer. Er war Sportler (Handball, Turnen, Tennis, Schach), Humorist und Karnevalist, Alleinunterhalter und Musiker. Er spielte ohne Notenkenntnisse virtuos Klavier ohne es je erlernt zu haben. Auch war er ein Maler. Seine liebsten Motive in Öl waren Stillleben, Landschaften und die Sehenswürdigkeiten Obernburgs.
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