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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Die Franziskuskapelle

1989 hatte der Bayrische Bauernverband (BBV) einen Wettbewerb für seine Ortsverbände unter dem Motto „Was Ortsverbände zum Dorfleben beitragen“ ausgeschrieben. Der damalige Obernburger Ortsobmann Bruno Fischer schickte daher am 28.3.1989 eine Bewerbung des Ortsverbandes Obernburg nach München. Darin zählte er alles auf, was die Bauernschaft für die Öffentlichkeit veranstaltet oder woran sie sich beteiligt hatte. Unter anderem waren dies die Teilnahme mit Motivwagen an Festzügen, das Aufbauen von Streichelzoos in Fußgängerzonen und die Präsentationen auf Festen und öffentlichen Veranstaltungen.

106 Ortsverbände aus ganz Bayern nahmen an dem Wettbewerb teil. Dass der Ortsverband Obernburg eine Chance auf einen der vorderen Plätze habe, dachte niemand. Dann kam im Dezember 1989 die Überraschung: Obernburg gewann mit seinen Aktionen den zweiten Preis in Bayern und ein Preisgeld von 2000 DM. Dieses Geld wollte die Bauernschaft sinnvoll anlegen und dabei die Obernburger Flur bereichern.

Schon seit einigen Jahren spielte man mit dem Gedanken, in der Flur eine Gedenkstätte in Form eines Bildstocks zu errichten. In ersten Überlegungen wollte man eine geeignete Stelle oberhalb von Obernburg, etwa in Höhe des Mittleren Höhenwegs suchen. Doch es fand sich kein geeigneter Platz hierfür. Dann kam der Vorschlag, in der Kurve am Beginn des Sandweges einen Gedenkstein zu errichten. Diese Stelle zeigte man auch einer Reporterin des „Landwirtschaftlichen Wochenblattes“ aus München, die wissen wollte, was mit dem Preisgeld geschieht.

In einer Diskussionsrunde mit ihr entstand die Idee, statt eines Gedenksteines eine kleine Kapelle zu errichten. Es sollte eine einfache, schlichte Kapelle mit einem Satteldach werden. Eigentümer des Grundstücks am Beginn des Sandweges war die Stadt Obernburg. Der damalige Bürgermeister Wendelin Imhof konnte für die Idee gewonnen werden und stellte das Grundstück zur Verfügung.

1991 wurde mit dem Bau der Flurkapelle begonnen. Errichtet wurde sie durch die Obernburger Bauernschaft, an der Spitze Ortsobmann und Hauptinitiator Bruno Fischer in Verbindung mit der Jagdgenossenschaft und den Jägern, insbesondere den Jägern Otto Spilger jun. und Heinz Schlett.

Auch aus anderen Bevölkerungskreisen halfen viele Obernburger mit, entweder durch Arbeitsleistung oder Spenden, damit das Werk vollendet werden konnte.

So entstand eine einfach gehaltene Flurkapelle aus Sandstein mit einem Dach aus Biberschwanzziegeln. Eine Einfassung in Form einer Sandsteinmauer fügt die Kapelle harmonisch in das Gelände ein. Der Vorplatz wurde mit Sandsteinplatten ausgelegt.

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Am 22.9.1991 um 14 Uhr wurde die Kapelle von Dekan und Stadtpfarrer Wendelin Lieb zu Ehren des Hl. Franziskus eingeweiht. Ist doch der Namensgeber, der Hl. Franziskus, der Schutzpatron für reines Wasser, gesunden Boden, gute Luft und Hüter der gesamten Tier- und Pflanzenwelt.

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Mit einem Hoffest auf dem Bauernhof von Bruno Fischer, etwa 250 m oberhalb der Kapelle, wurde die Einweihung zünftig gefeiert.

Im Jahr 1992 wurde links von der Kapelle ein Sandsteinfindling aufgestellt. Vom Obernburger Steinmetz Wolfgang Österlein wurde folgender Sinnspruch des Hl. Franziskus in den Findling gemeißelt:

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Gelobt seist du, mein Herr
durch uns. Schwester unsere Mutter Erde,
die uns ernährt und erhält,
die vielerlei Früchte hervorbringt,
bunte Blumen und Gräser.

Franziskus v. Assisi

erhalte uns einen gesunden Boden,
gute Luft und reines Wasser.

errichtet von der Bauernschaft Obernburg

In Eigeninitiative der Bauernschaft wurde noch eine Stromleitung zur Kapelle verlegt. So kann die Kapelle auch nachts beleuchtet werden. Links und rechts der Kapelle wurde je ein roter Kastanienbaum gepflanzt.

Höhepunkt für die Kapelle ist die jährliche Maiandacht mitten in der Natur. 2010 wurde noch ein Gebetbüchlein für die Maiandacht entworfen und gedruckt.

Erich Reis