Woran ich mich schnell und gerne erinnere: Die Nachbarsfrau, die am Abend ihren kurzen Straßen-abschnitt vor dem Haus goss, dann einen Stuhl und das Strickzeug holte, bereit für den langen Plausch mit den Nachbarn. Ja, damals, wenn man sich vertrug, redete man oft und lange miteinander.
Ich denke an einen Mann aus unserer Gasse, dessen Passion das Angeln war. Außer einigen wohl gelittenen Kollegen wollte er dabei keinen neben sich haben. Aber der Nachbarsjunge, der den Mund halten konnte und erst dann redete, wenn er was gefragt wurde, den schickte er nicht fort. Und der stand oft neben ihm.
Mir fallen Sonntage ein, früh am Morgen, wenn man da durchs Viertel ging. Von links geistliche Musik, ein Morgengottesdienst im Rundfunk, von rechts der erste Bratenduft und wieder einige Schritte weiter ein kurzes Trompetensolo, dann wieder Stille.
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