Hubert und Margarete Nees waren inzwischen zu wohlbekannten Obernburger Bürgern geworden (Im Gedenken an Hubert Nees wird auch heute noch eine Obernburger Straße nach ihm benannt.).
Ende 1938 zog es W aus politischen und familären Gründen endgültig in die Heimat zurück (während sein Bruder in Indien blieb und dort mit Frau und Kindern bis zur Repatriierung im Jahre 1947 von den Engländern interniert wurde). Im Zeitraum 15.4.1941 - 22.7.1945 arbeitete W als Angestellter bei der Landkreisverwaltung Obernburg (Sachbearbeitung Familienunterhalt), unterbrochen allerdings von erneuter militärischer Rekrutierung (Luftwaffen-Feld Division 21).
Im Kurlandkessel überlebte er nur mit starken Erfrierungen und wurde von dort noch kurz vor der Kapitulation mit großem Glück durch die Kriegsmarine über die Ostsee nach Deutschland evakuiert. Obernburg lag bald darauf in der Einflusssphäre der Amerikaner.
Am 8.8.1945 wurde W mit Wirkung des Military Government Detachments I 16 A 3 zum Obernburger Bürgermeister bestimmt. In dieser Funktion wurde er bald durch die Bevölkerung in freier Wahl bestätigt und behauptete sich als erster Bürgermeister auch noch in mehreren nachfolgenden Bürgermeisterwahlen. So trat W erst am 1. Mai 1964 in den Ruhestand.
Er widmete sich stets mit großer Leidenschaft und kaum verhaltenem Stolz der Weiterentwicklung Obernburgs. Ich erinnere mich vor allem an Gespräche mit ihm, in denen er mir die Gründung der Berufsschule, neue Verkehrsführungen in und um die Stadt, die Gestaltung der Mainanlagen, sowie das Projekt des Römermuseums erläuterte.
Mit Befriedigung berichtete er auch über verschiedene persönliche Ehrungen des Verbandes der Kriegs- und Wehrdienstopfer, des Roten Kreuzes und des zuständigen Landrats.
Als Neffe kann ich noch berichten, dass ich und meine beiden Schwestern in ihm einen gütigen Onkel hatten, der unsere Entwicklung mit größtem Interesse verfolgte und förderte, vor allem auch durch lehrreiche Buchgeschenke.
Prof. Dr. Stephan Nees
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