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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Die frühere Wendelinuskapelle

24_01 2016 Wendelinuskapelle Oberer Neuer Weg Braun Garten

Es ist unbekannt, ab wann an der Stelle des heutigen OVGO-Kreisels ein dem heiligen Wendelin (Patron der Bauern und des Viehs) gewidmetes Bildhäuschen stand. Dieses Bildhäuschen wurde um 1320, als die Pestseuche in Obernburg  abgeklungen war, zu einer kleinen Kapelle ausgebaut, deren Betreuung eine Wendelinus-Bruderschaft ab 1464 übernahm. Als ab Oktober 1611 die Pest wieder in Obernburg grassierte, wurde von der Stadt (die als Baulastträger für die Unterhaltung und Instandsetzung der Kapelle sorgen musste) ein Neubau beschlossen, der sich aber bis 1615 verzögerte. 1619 erhielt die Kapelle durch Stiftungen eine Glocke, wodurch der Bau eines Türmchens nötig wurde.

In der Wendelinus-Kapelle wurden Gottesdienste abgehalten und auch Taufen vorgenommen. In späteren Jahren begnügte man sich nur mit gelegentlichen Reparaturen, so dass die Kapelle schließlich marode wurde.

Im Jahr 1855 war ein Abbruch wegen des Neubaus des Oberen Neuen Weges (bis dahin schmaler Feldweg) vom damaligen Stadtrat gefordert worden. Das lehnten der damalige Pfarrer und die kgl. Regierung aber ab. Die Stadt als Baulastträger wurde vielmehr verpflichtet, die Kapelle zu renovieren, was 1858 geschah. Dabei wurden die bisherigen Halbrundfenster der Ostseite durch neugotische ersetzt.

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In der Folgezeit fand alljährlich am Wendelinustag ein Gottesdienst statt. Während der Kriegsjahre 1941-45 kam die Kapelle immer mehr aus dem Blickpunkt ihrer Bestimmung, bis sich nach Kriegsende die evangelische Kirchengemeinde um die aushilfsweise Benützung bewarb und auch erhielt.

 

Nach dem Neubau der evangelischen Friedens-kirche 1959 wurde die Kapelle nicht mehr genutzt. Sie wurde vielmehr als Hindernis für den Verkehr in die Neubaugebiete betrachtet und oft stark beschädigt.

 

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25_02_2017 Wendelinuskapelle beschädigt
2017_2602 Wendelinuskapelle

Nach reiflichen Überlegungen entschloss man sich aber 1969 zum Abriss. An dem ursprünglichen Standort der Kapelle wurde am 20. Oktober 1977 ein Erinnerungsstein aufgestellt, der vom OVGO-Kreisel aus gut zu sehen ist.

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Heinz Janson