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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Römermuseen in Obernburg

2005 wurde ein „Förderverein Römermuseum“ in Obernburg gegründet mit dem Ziel, den Neubau eines Römermuseums zu realisieren, das die in Obernburg ausgegrabenen Funde, insbesondere die Benefiziarierstation auch in Obernburg präsentieren soll.

Diese Vereinsgründung geschah genau 50 Jahre nach der Eröffnung des Heimatmuseums „Römerhaus Obernburg“ am 15. Mai 1955 neben dem Rathaus im ehemaligen Benefiziatenhaus in der Mainstraße. Aber das war nicht der Anfang der Präsentation von Funden aus der Obernburger Römerzeit.

Die nach 1884 durch Kreisrichter Conrady bei der Erforschung des Kastells in Obernburg ausgegrabenen Funde wurden teilweise von der Stadt ab 1892 im Runden Turm auf mehreren Etagen in blau verputzten Räumen ausgestellt. Nach dem Bau der Knabenschule wurde 1909 die Ausstellung in diesen Schulneubau verlegt, bis ein Fund seltener Art die Realisation eines neuen Museums reifen ließ. 1951 wurde auf dem Neubaugrundstück von Dr. Vits, Generaldirektor der „Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG“, in der Miltenberger Straße eine äußerst reichhaltige Grabstätte gefunden. Dr. Vits gab danach die Anregung zum Bau eines „Römerhauses“ und sagte finanzielle Unterstützung zu. Bürgermeister Nees und das Stadtparlament unterstützten das Vorhaben.

Einweihung Römerhaus 1955
von links: Dr. Gammert, Pfarrer Kahle, Landrat Grimm, Josef Michelbach, Bürgermeister Nees, ganz rechts: Dr. Vits

Das alte Benefiziatenhaus wurde für die Ausstellung unter sehr starker Mithilfe der Werksarchitekten Halbig und Schüler der „Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG“ in einen altfränkischen Fachwerkbau zurückverwandelt (Bild Mitte). Die Aufnahme rechts aus dem Jahr 2005 zeigt das später nochmals renovierte Gebäude.

Das Museum wurde von Rektor Josef Michelbach betreut, der damals begeistert war, mit welchem Geschick nur die eindrucksvollsten Stücke ausgewählt wurden und auch von der übersichtlichen Art, wie die Fundgegenstände mit Schwerpunkt 2. Jahrhundert n. Chr. ausgestellt waren. Seine ausführliche Broschüre „Kastell Obernburg“ diente den Besuchern als Führer durch diese „Römerschau“.

Um zusätzlich die in den folgenden Jahren ausgegrabenen neuen Funde zeitgemäß ausstellen zu können, wurde in der Amtszeit von Bürgermeister Wendelin Imhof und unter Museumsleiter Leo Hefner in der Unteren Wallstraße die sogenannte Haas’sche Scheune zu einem neuen Römermuseum umgebaut, das 1996 eingeweiht wurde.

Um nun die im Jahr 2000 auf dem Gelände des Torhauses weltweit einzige umfassend ausgegrabene Benefiziarierstation (über die Ausgrabungsergebnisse haben wir in den „Obernburger Blättern 2002“ ausführlich berichtet) entsprechend präsentieren zu können, rieten die Wissenschaftler dazu, die Benefiziarierdienststelle und die Weihesteine in einem neuen Römermuseum zu zeigen. In einem Bürgerbegehren wurde ein Neubau in der geplanten Form aber abgelehnt.

Heinz Janson