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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Obernburg - am Main - Prutting - Vöhl - USA

Gibt man in eine Internet-Suchmaschine den Ortsnamen Obernburg ein, so erfährt man, dass es nicht nur unser Obernburg am Main gibt. Vielmehr wird zunächst ein Auswahlfenster angezeigt, das je nach Suchmaschine in etwa so aussieht:

Die Suche nach Obernburg ergab 4 Treffer:

3 Ergebnisse in Deutschland:

    DE 63785 Obernburg [Bayern, Kreis Miltenberg]
    DE 34516 Obernburg (Vöhl) [Hessen, Kreis Waldeck-Frankenberg]
    DE 83134 Obernburg (Prutting) [Bayern, Kreis Rosenheim]

1 Ergebnis in USA

    US Obernburg [New York, Sullivan County]

Dass es in Amerika einen von Obernburger Auswanderern gegründeten Ort mit dem Namen Obernburg gibt, wissen ja die meisten Obernburger. Aber dass in Deutschland zwei weitere Orte mit diesem Namen existieren, dürfte nicht so bekannt sein. Daher werden in diesem Beitrag die verschiedenen Obernburgs vorgestellt.

Obernburg am Main
Da wir als Obernburger unsere Heimatstadt kennen und in den „Obernburger Blättern“ und auf der Homepage des Heimat- und Verkehrsvereins in den letzten 16 Jahren fundiert über die Stadtgeschichte berichtet wurde, soll hier nur kurz darauf eingegangen werden.

Unsere Stadt Obernburg hat zusammen mit dem 1978 eingegliederten Ortsteil Eisenbach ca. 8500 Einwohner. Sie liegt am nordwestlichen Zipfel Bayerns am Mainviereck zwischen Aschaffenburg und Miltenberg und zwischen den Mittel-gebirgen Odenwald und Spessart. Verkehrsgünstig gelegen verbindet die vierspurige Schnellstraße B469 Obernburg mit der Autobahn Frankfurt – Würzburg (Abfahrten Stockstadt bzw. Rohrbrunn).

Bereits die Römer erkannten die günstige Lage. In den Jahren 83/85 n. Chr. ließ der römische Kaiser Domitian infolge des siegreich beendeten Chattenkrieges an verschiedenen Orten der Mainlinie („Nasser Limes“) Kastelle errichten, unter anderem auch das Kastell Obernburg. Noch heute lassen die Römerstraße und die senkrecht dazu verlaufenden Seitenstraßen die Aufteilung des Lagers nachvoll-ziehen. Die römische Herrschaft dauerte fast zweihundert Jahre.

Vom HVV aufgestellte Informationstafeln weisen auf römische Fund- und Ausgrabungsstellen hin.

Erst im 12. Jahrhundert wird das Dorf in einer Urkunde erwähnt und hier beginnt allmählich die fortlaufende Geschichte Obernburgs. Der Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt schloss am 23. Mai 1313 mit dem Dekan des Stifts von Aschaffenburg einen Vertrag, das Dorf Obrinburg zur Stadt zu erheben und zu befestigen. Von der Befestigung sind noch Türme, Stadttore und Teile der Stadtmauern erhalten. Das Städtchen blieb bis zum Jahre 1814 unter Mainzer erzbischöflicher Oberhoheit.

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Viele Besucher Obernburgs erfreuen sich an den noch sichtbaren Resten der mittelalterlichen Stadtbe-festigung und den Hinweisen auf die römische Vergangenheit (unter anderem im Römermuseum).

1814 übernahm das Königreich Bayern die Herrschaft und seit dieser Zeit ist Obernburg bayerisch geblieben. Obernburg entwickelte sich zur Bezirksstadt, später Kreisstadt des früheren Landkreises Obernburg. Amtsgebäude im Norden der Römerstraße sind Zeugnisse aus dieser Zeit. Den Kreissitz musste die Stadt dann 1972 an Miltenberg abgeben.

Heinz Janson

Mehr Informationen finden Sie unter
www.hvv-obernburg.de
www.obernburg.de
www.roemermuseum-obernburg.de
 

Obernburg (Vöhl)
Am 13.08.1278 wird die Siedlung Obernburg im Nordwesten von Hessen im Landkreis Waldeck-Frankenberg in einer Urkunde des Klosters Haina erstmals erwähnt. An diesem Tag bezeugt ein Herr Heinrich, Pleban (Pfarrer) zu Obernburg, diese Urkunde.

Der Ort Obernburg ist aber älter! 1058 werden die Edelherren von Itter mit Witheraldus de Ithera urkundlich erstmals genannt. Ihr Sitz war die später sogenannte „obere Burg“ auf dem Weißenstein unterhalb des jetzigen Dorfes Obernburg.

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In den früheren Urkunden taucht der Name „Obernburg“ oder „obere Burg“ nicht auf, da zu dieser Zeit die Itterburg bei dem 1,5 km südlich gelegenen Dorf Thalitter noch nicht existierte oder sich erst im Bau befand. Als die Burg bei Thalitter zum Hauptsitz der Edelherren von Itter wurde, bekam die alte Burg auf dem Weißenstein ihren Namen „obere Burg“ oder „Obernburg“.

 

Lageplan der Obernburg von Obersteiger C. Plock aus dem Jahr 1851 mit Höhenplan (entnommen aus GÜNTHER)

Sie verlor an Bedeutung und geriet in Verfall. Letzte urkundliche Erwähnung der Obernburg fand im Jahr 1523 statt. Heute sind keine sichtbaren Mauerreste mehr vorhanden. Die Obernburg wird den Menschen als Steinbruch einen letzten Nutzen erwiesen haben.

Dass die Obernburg die ältere der beiden Itterburgen ist, schließen Archäologen aus dem heute noch erkennbaren Geländeverlauf. Demnach handelte es sich um eine Wallburganlage, bestehend aus Haupt- und Vorburg, umgeben von einem Erdwall mit Wallgraben, der die Burg, die Kirche und auch eine Siedlung einschloss.

Anfang des 14. Jahrhunderts bis Ende des 16. Jahrhunderts wird das Dorf Obernburg nur noch im Zusammenhang mit dem Hof von Obernburg (Hoff zu Overenburch) oder der Kirche genannt. Bei diesem Hof von Obernburg handelte es sich um einen waldeckischen Erbmeierhof, der später Anfang des 16. Jahrhunderts unter Henricus Langendorf (gest. 1654) und Rickell Mehringk (gest. 1642) aufgeteilt wurde.

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Die spätromanische Obernburger Pfarrkirche (das Patrozinium ist nicht überliefert) stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Bauweise spiegelt die enge nachbarschaftliche Beziehung zu Westfalen wider. Hauptmerkmal dieser Bauweise ist der nach Westen ausgerichtete quadratische Glockenturm, der auch als Wehrturm dienen konnte, und der nach Osten gerichtete quadratische Chorraum mit dem da-zwischen liegenden rechteckigen Kirchenschiff.

Obernburg ist seit dem Mittelalter Sitz eines Pfarrers, der auch Seelsorger für die Nachbarorte Dorfitter und Thalitter war und auch heute noch zuständig ist. Die Reformation der Obernburger Kirche erfolgte nach 1524 durch Graf Philipp III. von Waldeck. Seit 1547 sind die evangelischen Obernburger Pfarrer in ununter-brochener Reihenfolge nachgewiesen.

Eine Besonderheit von Obernburg ist die Drachenhöhle oder auch „Siegfriedhöhle“ unter der ehemaligen Hauptburg am Weißenstein. Hierbei handelt es sich um eine Naturhöhle, in der man mit Fantasie einen versteinerten Drachen entdecken kann. 1932/1933 stellte ein Dr. Karl Tappe die These auf, dass der Sagenheld Siegfried von Xanten hier den Drachen Fafnir, der den Nibelungenschatz bewachte, erschlagen haben soll. Diese These ist vielleicht unter der damaligen Deutschtümelei zu sehen, bisher wurde sie aber nicht widerlegt und Forschungen haben auch nicht stattgefunden.

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In der zu Obernburg ge-hörenden Siedlung „Hof Lau-terbach“ befindet sich ein großer landwirtschaftlicher Voll-erwerbsbetrieb (Saatgutver-mehrung) mit einer der ältesten Kornbrennereien in Hessen.
Neben dem Betrieb in Hof Lauterbach gibt es noch einen Vollerwerbslandwirt (Milchvieh-haltung) in Obernburg selbst.

Luftbild von 2006, Hessisch Nieder-sächsische Allgemeine Zeitung, Korbach

Die Nebenerwerbslandwirtschaft spielt in Obernburg keine Rolle mehr. An Gewerbe gibt es im Ort eine Handvoll Handwerksbetriebe (u. a. Dachdeckerfachbetrieb, Wasser- und Heizungsbau, Fertig-bauelemente, Fliesenleger, Autowerkstatt). Eine Gaststätte oder ein Wirtshaus gibt es leider nicht mehr.

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Am 1. Januar 1974 gab Obernburg seine Gemeindeselbstständigkeit auf. Nachdem Bestrebungen gescheitert waren, mit in die Kreisstadt Korbach eingemeindet zu werden, wurde per hessischem Lan-desgesetz die Eingemeindung in die Großgemeinde Vöhl (www.voehl.de) verordnet.

Der Ortsteil Obernburg liegt nur etwa sechs Kilometer südlich der Kreis- und Hansestadt Korbach mit seinen ca. 24.000 Einwohnern. Ortsvorsteher ist zur Zeit Klaus Wegener.

Kirchlich gehört die evangelische Kirchengemeinde Obernburg-Itter zum Kirchenkreis der Eder (www.kirchenkreis-eder.de) und der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck (www.ekkw.de). Obernburg (www.edothek.de) hat mit dem Ortsteil Hof Lauterbach zurzeit ca. 410 Einwohner, davon gehören ca. 300 Einwohner dem evangelischen Glauben an. Das Pfarramt der Kirchengemeinde Obernburg-Itter hat seinen Sitz in Obernburg und Pfarrer Daniel Kallen ist seit dem Jahr 2012 Seelsorger und Stelleninhaber.

 

Text und Fotos: Jörg Wiesemann, Obernburg (Vöhl)

 

 

Obernburg (Prutting)

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Obernburg heißt ein kleiner Weiler, der mit den Ortsteilen Haidbichl und Niedernburg am westlichen Rand der oberbayerischen Gemeinde Prutting (2450 Einwohner) nordöstlich von Rosenheim liegt. In etwa 750 m Entfernung fließt westlich davon der Inn vorbei, östlich erstrecken sich der Hofstätter See und das Burger Moos.

 

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Früher gab es in Obernburg eine Handvoll Bauernhöfe, heutzutage bewirtschaftet nur noch ein Landwirt die Grünlandflächen um den Ort. Etwa 100 Einwohner leben in den schmucken, im oberbayerischen Baustil erbauten Häusern, wobei ein denkmalgeschützter Einfirsthof mit seinen Malereien besonders hervorsticht.

Die Straßennamen, wie Flieder-, Liguster- oder Weißdornweg nehmen Bezug auf die vielfältige, liebevolle Gestaltung der Häuser und Grund-stücke.

Obernburg liegt auf einer Hügelkette, die als Hochufer den Fluss Inn begleitet. Wo ein Hügel fast unmerklich etwa 60 m über das östliche Innufer ansteigt, entstand der Weiler „Obernburg“.

 

Obernburg liegt auf einer Hügelkette, die als Hochufer den Fluss Inn begleitet. Wo ein Hügel fast unmerklich etwa 60 m über das östliche Innufer ansteigt, entstand der Weiler „Obernburg“.

Seinen Namen verdankt er wahrscheinlich einer frühmittelalterlichen kleinen  Burganlage und einem Wirtschaftshof. Von diesem „Burgstall“ sind aber keine Überreste mehr zu finden.

In der Nähe führt der Dobler Graben hinab zum Inn. Möglicherweise gab es dort in früheren Zeiten auch eine Furt über den Inn, der vor der Regulierung ein Fluss mit vielen Seitenarmen, Inseln und Sandbänken war.

Auch Spuren von römischen Häusern fanden sich in der Nähe, denn bei Rosenheim (Pons Aeni) querte die römische Fernstraße von Augsburg nach Salzburg den Inn. Der Fluss trennte in der Zeit der Römer die Provinzen Rätien und Noricum.

Helmut Wörn

Weitere Informationen finden Sie unter www.prutting.de

 

Obernburg (USA)

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Das Dorf Obernburg (200 Einwohner) liegt 120 Meilen nordwestlich von der Stadt New York entfernt am Fuße der Catskillsberge. In den späten 1840er und frühen 1850er Jahren kamen viele Auswanderer auch aus der Gegend von Obernburg am Main in diesen Landstrich von Sullivan County. Der Grund war ein Landangebot.

Die dichten Wälder und sanften Hügel brachten Erinnerungen an ihre Heimat und sie beschlossen, sich hier anzusiedeln und die Siedlung Obernburg zu nennen. 

2004 feierte die katholische Pfarrei „Saint Mary’s Church“ ihr 150-jähriges Kirchenbaujubiläum. Kirche, Gemeindehaus und Friedhof stellen auch heute noch den Mittelpunkt der Streusiedlung dar.

Heinz Janson

Ausführlichere Informationen finden Sie hier:
Obernburger Blätter 2004, Nummer 6