hvvlogosw

Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

Inhaltsverzeichnis

Startseite

Vereinsziele, Vorstand

Vereinsgeschichte

Obernburger Geschichte/n

Römische Geschichte/n

Bauwerke und Gebäude

Persönlichkeiten

Mundart

Aktivitäten

Tanz- und Kostümgruppe

Links

Impressum

Datenschutzerklärung

Beitrittserklärung

banner_hvv

Der Obernburger Kreuzweg

 

2019_29_01

Im Jahre 1993 hatte Pfarrer Joseph Bachmann (Bild), der seinen Ruhestand in Obernburg verbrachte, die Idee, in Obernburg einen Stationenkreuzweg zu errichten. Dies deshalb, weil Pfarrer Bachmann ein gebürtiger Schwein-heimer war und dort ein Stationenkreuzweg von Schweinheim aus bis zur Obernauer Kapelle führt.

Er brachte sein Anliegen dem damaligen Obernburger Pfarrer Wendelin Lieb vor. Das Vorhaben wurde dann vom Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung wohlwollend aufgenommen.

Die Fördergemeinschaft zur Erhaltung sakraler Kulturgüter unter der Federführung von Otto Spilger sen. wurde gebeten, das Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Die Finanzierung der Materialkosten in Höhe von ca. 30 000 DM war bereits vor Beginn der Aktion gesichert, weil Pfarrer Bachmann und insbesondere Otto Spilger sen. als großzügige Sponsoren auftraten und die verbleibende Restsumme von verschiedenen Personen der Kirchengemeinde übernommen wurden.

In zahlreichen Sitzungen im Beisein des damaligen Bürgermeisters Wendelin Imhof wurden dann der Verlauf des Stationenweges und die Form der einzelnen Stationen festgelegt. Man einigte sich auch darauf, als Baumaterial den einheimischen roten Buntsandstein zu verwenden und die einzelnen Motive auf Bronzetafeln darzustellen.

2019_29_02

 

Der Weg, so wurde beschlossen, beginnt am Tiefentaleingang, führt ein Stück die Bergstraße entlang und dann den Pfaffenbergweg hoch zum Franzosenweg. Von dort aus weiter durch die Wendelinushohle bis zum Oberen Neuen Weg und schließlich zurück zur Wendelinuskapelle.

Dort sollte als Novum für den Obernburger Kreuzweg die Station XV aufgestellt werden.

Bei verschiedenen Begehungen des Stationen-weges wur-den die einzelnen Standorte festgelegt. Seitens der Grundstückseigentümer ergaben sich erfreulicherweise keine Bedenken gegen die Errichtung der einzelnen Stationen.

 

Der Zusammenbau der Gehäuse mit vorgefertigten Buntsandsteinen wurde in einer Lagerhalle der Familie Klimmer vorgenommen. Nachdem dann die Fundamente an den jeweiligen Standorten gegossen waren, erfolgte der Aufbau der Stationen.

2019_30_01

Das Ausmeißeln des Schriftzuges unter den Motivtafeln war von einem Steinmetz fachgerecht vorgenommen worden.

2019_30_02

Hierbei wurden die Helfer der Fördergemein-schaft von Erhard Englert unterstützt. Er war der Fahrer des städtischen Kranwagens und hob mit diesem die Bauteile punktgenau auf die vorhan-denen Fundamente.

Zuvor waren an der Frontseite die Motivtafeln und die Ziffern verdübelt worden.

 

Alle Stationen haben die gleiche Form. Die Gesamthöhe ist 240 cm. Das Ausmaß der Nischen, in denen die Motivtafeln befestigt sind, beträgt 40 x 45 cm.

Um die Buntsandsteine vor Witterungseinflüssen zu schützen, montierte die Fa. Roland Kenner im Jahr 2003 insgesamt 15 Kupferabdeckungen auf die Dachflächen der einzelnen Stationen. Unbekannte Täter haben im März 2016 fünf dieser Abdeckungen gewaltsam entfernt und gestohlen. Die Ermittlungen der Polizei waren negativ verlaufen.

2019_31_01
2019_31_02

Die offizielle Einweihung und Eröffnung des ca. 2 km langen Stationenweges war am Sonntag dem 25. Juni 1994 durch Pfarrer Wendelin Lieb und im Beisein seines Amtsbruders Pfar-rer i.R. Joseph Bachmann. Zahlreiche Gläubige waren zu diesem Festakt gekommen. Unter der musikalischen Begleitung der Stadtkapelle zogen die Christen vom Tiefentaleingang bis zur Wendelinuskapelle.

 

Zu diesem besonderen Ereignis hatte Pfarrer Bachmann ein Gebetsbüchlein mit passenden Texten, Liedern und Bildern herausgegeben.

 

Erfreulicherweise haben sich Frauen und Männer bereit erklärt, eine „Patenschaft“ für jeweils eine Station zu übernehmen. Sie sorgen in ehren-amtlicher Tätigkeit für Sauberkeit und bei Bedarf für Blumenschmuck.

 

Der Stationenweg wird inzwischen von der Bevölkerung gut angenom-men. So kommen u.a. auch auswärtige Gruppen, um den Weg zu gehen.

 

Es ist jetzt schon zur Tradition geworden, dass am Morgen des Karfreitags ca. 100 Christen den Stationenweg betend und singend von der I. bis zur XV. Station (Bild)  pilgern.

 

 

Karl Reichert