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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Bekanntmachung! Bekanntmachung!

Der Ausscheller
Die wachsenden Kommunen brauchten einst Männer, die mit lauter Stimme die amtlichen Bekanntmachungen an verschiedenen Plätzen in der Stadt verkündeten. Der Mann mit der Ortsschelle zog durch die Stadt, schwang seine Schelle und wartete, bis sich Bürgerinnen und Bürger eingefunden oder ihre Fenster geöffnet hatten. Dann verlas er seine Texte, in denen Neuheiten, wichtige Termine oder auch kurzfristige Bekanntmachungen aus der Gemeinde mitgeteilt wurden, wie etwa: „Die Stadt gibt bekannt: Morgen früh gibt’s ab 8 Uhr kein Wasser! Es kann bis mittags dauern.”
 

Bekanntmachung Lenz

Der letzte städtische Amtsbote und Ausscheller Franz Lenz, vor dem bereits die Polizeidiener Peter Koch und Franz Englert die Bekanntmachungen verlasen, beendete 1954 seinen Dienst. Der in Tauberbischofsheim geborene Franz Lenz wurde im Krieg schwer verwundet und konnte danach seinem Beruf nicht mehr nachgehen, so dass er als Amtsbote unter den Bürgermeistern Nees und Ballmann Dienst tat, bis er 47jährig 1965 verstarb.

Franz Lenz verkündete fast zehn Jahre lang die amtlichen Nachrichten wie z. B. Obst- oder Holzversteigerungen, Steuerzahlungstermine usw.

Daneben mußte er die Wasseruhren ablesen und Bescheide an die Bürger verteilen. Franz Lenz war ein beliebter Mann, der vor allem bei den Älteren wegen seines Humors unvergessen ist.

1994 wurde vor dem Eingang des Rathaussitzungssaales eine von Otto Spilger senior gestiftete Bronzefigur aufgestellt, die einen Ausscheller darstellt und die an das Amt des Ausschellers und besonders an Franz Lenz erinnern soll
.

In Eisenbach war der letzte Ausscheller Josef Kloos. Ab den 50er Jahren bis zur Eingemeindung wurden danach im gesamten Ort die Bekanntmachungen per Lautsprecheranlage von Coletta Kern verlesen.
 

Obernburger Bote
Der „Obernburger Bote“, die Lokalzeitung für den „Distrikt Obernburg“, später Landkreis, wurde 1880 ins Leben gerufen. Sie wurde 1945 auf Anordnung der national-sozialistischen Behörden eingestellt.

Schwarzes Brett

„Rund um den Almosenturm“

Nachdem Franz Lenz sein Amt quittiert hatte, wurden die „Städtischen Bekanntmachungen“ am „Schwarzen Brett“ an der Rathausseitenwand Richtung Kirche angeschlagen, wo sie besonders gut beim sonntäglichen Kirchgang gelesen werden konnten.

Dann brachte im April 1974 der Heimat- und Verkehrsverein die erste Ausgabe von „Rund um den Almosenturm“ mit 36 Seiten als städtisches Mitteilungsblatt heraus.

25 Jahre nach seiner Gründung stellte sich der HVV und ganz besonders sein damaliger Vorsitzender Franz Maier dieser arbeitsintensiven und nicht immer dankbaren Aufgabe.

Das Mitteilungsblatt sollte städtische, kirchliche und standesamtliche Nachrichten verbreiten, über das Vereinsleben informieren sowie von Schul- und Ortsgeschehen berichten. Nicht nur die Bevölkerung, auch der Bürgermeister, die Stadtverwaltung und der größte Teil des Stadtrates begrüßten die Herausgabe durch den HVV. Nur zwei oder drei Stadträte konnten und wollten den Herausgeber nicht akzeptieren. Das Blatt erschien zunächst einmal im Monat, und zwar von Anfang an kostenlos. Seit 1987 ist die Stadt Herausgeber des “Almosenturms” und das Blatt erscheint alle 14 Tage. Dass das Mitteilungsblatt dieses Jahr sein 30. Jubiläum begehen würde, hatte kaum einer der Initiatoren gewagt zu glauben.

Was hätte Franz Lenz wohl im Jahr 1974 zu vermelden gehabt?

  • Bürgermeister Valentin Ballmann dankt dem HVV für die Herausgabe des „Almosenturms“.
  • Die Enka Glanzstoff AG sucht zusätzlich zu den 6400 Mitarbeitern weitere Leute für Produktion und Werkstätten.
  • Das Planfeststellungsverfahren für die B469, Ortsumgehung und die neue Mainbrücke, läuft.
  • Das Sportheim am Salztrög wird im Mai eingeweiht.
  • Die Grundstücksbesitzer haben die an ihren Grundstücken vorbeiführenden Gehsteige und Fahrbahnen in Frontlänge dieser Grundstücke bis zur Mitte der Fahrbahn von Unrat, Staub und Schmutz zu reinigen, und zwar jeden Mittwoch und Samstag (und vor einem Feiertag).
  • Die Wahlbenachrichtigungen für die Landtags- und Bezirkstagswahl im Oktober werden erstmals durch die Datenverarbeitung erstellt.
  • Der Stadtrat hat für das Gebiet Rüdhölle einen Bebauungsplan als Satzung beschlossen.

Internet

Seit einigen Jahren kann jeder an Obernburg Interessierte von jedem Platz der Welt aus im Internet unter

www.obernburg.de

die aktuellen amtlichen Bekanntmachungen zu jeder Tages- und Nachtzeit lesen oder sie auf seinen Computer herunterladen.

Heinz Janson