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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Altstadt

Das Wort allein bringt einen ganzen Strauß von Erinnerungen. Und natürlich hat der Filter der Zeit perfekte Arbeit geleistet. Fast vergessen ist die Enge, in der man im Viertel lebte, die es unmöglich machte, auch nur ein Wort zu überhören, wenn sich die Nachbarn mal stritten. Und so etwas kommt bekanntlich in den besten Familien vor.

Oder die Erinnerung an schwülheiße Sommertage, wenn man am Abend alle Fenster im Haus öffnete, um möglichst viel von der Nachtkühle, die vom Main her kam, zu bekommen. Was man auch bekam, war nachts um Drei das immer wieder klatschende Geräusch, wenn der Bäckermeister, unmittelbar gegenüber, bei ebenfalls geöffneten Fenstern, den Brotteig auf dem Holztisch aufschlug. Man schlief schon wieder ein.

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Woran ich mich schnell und gerne erinnere: Die Nachbarsfrau, die am Abend ihren kurzen Straßen-abschnitt vor dem Haus goss, dann einen Stuhl und das Strickzeug holte, bereit für den langen Plausch mit den Nachbarn. Ja, damals, wenn man sich vertrug, redete man oft und lange miteinander.

Ich denke an einen Mann aus unserer Gasse, dessen Passion das Angeln war. Außer einigen wohl gelittenen Kollegen wollte er dabei keinen neben sich haben. Aber der Nachbarsjunge, der den Mund halten konnte und erst dann redete, wenn er was gefragt wurde, den schickte er nicht fort. Und der stand oft neben ihm.

Mir fallen Sonntage ein, früh am Morgen, wenn man da durchs Viertel ging. Von links geistliche Musik, ein Morgengottesdienst im Rundfunk, von rechts der erste Bratenduft und wieder einige Schritte weiter ein kurzes Trompetensolo, dann wieder Stille.

Altstadt, ein Strauß von Erinnerungen, denen viele von Ihnen, liebe Leser, wohl manches hinzufügen könnten.

Hans Meserle