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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Adam Wolf - Kunsterzieher und Maler

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Adam Wolf wurde 1893 in Hochheim am Main als Sohn eines Dekorationsmalers geboren. Er starb 1968 in Waldbrunn im Westerwald. Zusammen mit seiner Obernburger Frau Mathilde Schollmayer ruht er auf dem Friedhof in Obernburg im Familiengrab Schollmayer-Wolf.

Den Wunsch seines Vaters, das väterliche Geschäft zu übernehmen, machte der Erste Weltkrieg zunichte. Als junger Soldat wurde er am 10.5.1915 mit seiner Einheit nach Frankreich verlegt. Während der Herbstschlacht in der Champagne erhielt er, 22 Jahre alt, einen Oberschenkeldurchschuss.

Französische Sanitäter bargen den schwer Verwundeten und brachten ihn in ein Lazarett hinter die französische Front. Nach mehreren Operationen sollte ihm das zerschossene Bein amputiert werden. In dieser Zeit war Benedikt XV. Papst (3.9.1914 bis 22.1.1922). Dieser hatte die Schweizer Regierung überreden können, hilfsbedürftige, verwundete und kranke Soldaten aller Länder aufzunehmen und für deren Genesung zu sorgen.

So kam auch Adam Wolf in die Schweiz. Dort gelang es tüchtigen Chirurgen, sein Bein zu erhalten. Aber sie mussten es versteifen. Damit war an den Beruf eines Dekorationsmalers, den er in Wiesbaden erlernt hatte, nicht mehr zu denken.

Nach seiner Genesung ermöglichte es die Schweizer Regierung, dass der „Internierte“ aufgrund eines Gesuches, das dieser an die deutsche Gesandtschaft in Bern geschrieben hatte, am 30.9.1917 zum Kunststudium nach Luzern versetzt wurde. Dort studierte er bei Professor Bachmann und nach dessen Tod bei Professor Moos, bei dem er auch sein Abschlussexamen ablegte.

Gegen Ende des Ersten Weltkrieges konnte Adam Wolf am 5.8.1918 nach Deutschland zurückkehren. Zunächst arbeitete er an einer Oberschule als Zeichenlehrer, dann an Gymnasien in Frankfurt und Wiesbaden. 1927 wurde er Studienrat am Limburger Gymnasium, heute Tilemannschule. Hier wirkte er 36 Jahre lang als Kunsterzieher bis zu seiner Pensionierung.

Mit Erfolg beteiligte sich Adam Wolf an Ausstellungen in Frankfurt, München, Koblenz und Limburg, um nur einige zu nennen. Neben seinen zahlreichen Bildnissen als hervorragender Porträtmaler beeindrucken seine mit viel Einfühlungsvermögen gestalteten Landschaftsbilder. Mit Hilfe von Licht und Schatten erzeugt er Lebendigkeit und Atmosphäre.

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Im Jahre 1946 malte Adam Wolf in Obernburg eine 55 x 70 cm große Ansicht der St. Annakapelle von der Kapellengasse aus.

 

Dieses Bild konnte das Römermuseum in jüngster Zeit für seine stadtgeschichtliche Abteilung aus dem Kunsthandel erwerben.

Das Ölgemälde ist eine schöne Ergänzung der Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder, die Pfarrer Heribert Wolf und dessen Bruder Hermann, Söhne des Malers, dem Römermuseum 2006 als Stiftung vermacht haben. Es handelt sich um einmalige Ansichten von Obernburg, die es seit Jahrzehnten so nicht mehr gibt. Entstanden sind die Bilder nach der Vermählung von Adam Wolf mit der Obernburgerin Mathilde Schollmayer während seiner Ferienaufenthalte in Obernburg.

Leo Hefner

 

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Diese und viele weitere Zeichnungen und Ölgemälde von Adam Wolf mit Obernburger Motiven können in der Sonderausstellung im Römermuseum besichtigt werden.